Title: Decline in Pesticide Storage Among German Farmers Impacts Syngenta Significantly

Global consumption of wheat and soybeans reached an all-time high last year, fueled by population growth, livestock needs, and biofuel demand. While U.S. farmers enjoyed record harvests, the agrochemical market shrank by 6% in 2024, with major companies like Syngenta and Bayer reporting declines. Increased competition from generic products and high inventory levels pressured prices. Syngenta’s management is implementing a five-year plan to improve profitability, while expectations for market recovery are set for 2025.

Im vergangenen Jahr erreichte der weltweite Verbrauch von Weizen und Sojabohnen einen nie dagewesenen Höchststand. Dieses Rekordniveau wurde nicht nur durch die Nahrungsmittelbedürfnisse der wachsenden globalen Bevölkerung und die Tierhaltung, sondern auch durch die steigende Nachfrage nach Biokraftstoffen angetrieben. In den USA profitierten die Landwirte von rekordverdächtigen Ernten dank günstiger Wetterbedingungen, während auch die Bauern in Brasilien hervorragende Erträge verzeichnen konnten.

Für die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln war 2024 jedoch kein Jahr der Freude – im Gegenteil. Schätzungen der Branche zufolge schrumpfte der Gesamtmarkt um 6 Prozent auf 70 Milliarden Dollar. Syngenta, der Branchenriese aus Basel, gab am Mittwoch einen Verkaufsrückgang von 10 Prozent bekannt.

Die Konkurrenz schlägt sich besser

Die amerikanische Konkurrenz Corteva und die Agrarsparte des deutschen Chemie- und Pharmakonzerns Bayer schnitten etwas besser ab. Auch sie mussten jedoch einen Rückgang von jeweils 2 Prozent im vergangenen Jahr hinnehmen. Der Umsatz der BASF-Sparte für Agrarlösungen, die als viertgrößter Akteur der Branche gilt, sank um nahezu 3 Prozent.

Hohe Lagerbestände, die aus den vielen während der Pandemie aufgegebenen Bestellungen resultieren, bereiteten den Anbietern von Agrochemikalien Probleme. Steigende Zinssätze zwingen viele Landwirte zudem dazu, ihr Kapital vorsichtiger einzusetzen. Bestellungen werden zunehmend „just in time“ aufgegeben – also nur dann, wenn die Felder besprüht werden müssen.

Generikahersteller aus Fernost überschwemmen den Markt

Zusätzlich gibt es einen wachsenden Preisdruck durch starke Konkurrenz von Generika. Ähnlich wie bei Medikamenten gibt es auch für Pestizide Nachahmungsprodukte. Diese sind deutlich günstiger als Originalformulierungen, die noch unter Patentschutz stehen. Neue Produktionsstätten, die in den letzten Jahren insbesondere in China und Indien entstanden sind, überschwemmen den Markt mit Generika.

Der Preisdruck traf insbesondere Bayer hart. Die operative Cashflow-Marge (Ebitda) in der Agrarsparte fiel 2024 um 2,3 Prozentpunkte auf 19,4 Prozent. Dies ist eine angepasste Zahl, die außergewöhnliche Ausgaben, insbesondere für Umstrukturierungen, ausschließt.

Die Unternehmenszentrale in Leverkusen reagierte: Um zu höherer Rentabilität zurückzukehren, hat das Management einen Fünf-Jahres-Plan verabschiedet. Details, wo bei Forschung und Entwicklung, Produktion, Vertrieb und globalen Funktionen Kosten eingespart werden, sollen im zweiten Quartal veröffentlicht werden.

Der Maßstab für die angestrebten Verbesserungen wurde bereits festgelegt. Dank von Innovationen soll die angepasste Ebitda-Marge bis 2030 auf etwa 25 Prozent erhöht werden.

BASF hält an Börsenplänen für Agrar-Geschäft fest

Corteva plant, diesen Wert bis 2027 auf 23 bis 24 Prozent zu steigern. Das amerikanische Unternehmen, das aus den ehemaligen Agrarunternehmen der Chemiekonzerne Dow und DuPont hervorgegangen ist, profitiert davon, dass es seine Strukturen seit der Gründung im Jahr 2019 Jahr für Jahr gestrafft hat. Es ist bereits vergleichsweise schlank und besser in der Lage, mit dem Preisdruck umzugehen. Im vergangenen Jahr stieg die Ebitda-Marge erstmals über 20 Prozent.

Die Agrarsparte von BASF meldete 2024 denselben Wert. Die Bedingungen für die geplante separate Börsennotierung der Sparte im übernächsten Jahr sind somit intakt. Investoren erwarten wahrscheinlich, dass sie in Bezug auf Rentabilität ähnlich gut abschneidet wie Corteva.

Der Kontakt zur Ebitda-Marge verloren

Vor acht Jahren wählte Syngenta den gegenteiligen Weg. Die neuen Staatsbesitzer aus China entschieden nach der Übernahme Mitte 2017, das Unternehmen von der Börse zu nehmen. Das Management musste sich nicht mehr dem Spotlight der Börse stellen.

Aus heutiger Sicht hat das Delisting der Unternehmensleistung erheblich geschadet. Im Jahr 2015, dem letzten Jahr vor Bekanntgabe des Eigentümerwechsels, erzielte Syngenta eine Ebitda-Marge von 20,7 Prozent. Der Umsatz belief sich damals auf 13,4 Milliarden Dollar.

Mittlerweile ist Syngenta, gemessen am Unternehmensumsatz, mehr als doppelt so groß. Allerdings fiel die Ebitda-Marge 2024 weiter um 0,7 Prozentpunkte auf 13,5 Prozent. Damit steht das Unternehmen aus Basel unter den vier Branchenriesen am schlechtesten da.

Wenig ertragreiche Aktivitäten in China

Die Unternehmensmedien behaupten, dass Corteva und die Agrarsparte von Bayer einen höheren Anteil des Umsatzes aus Saatgut generieren. Dies bringt in der Regel höhere Margen als Pflanzenschutzmittel.

Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass Syngenta im relativ margenarmen Generikageschäft mit seiner Tochtergesellschaft Adama tätig ist. Außerdem produziert das Unternehmen Dünger für den lokalen Markt in China und betreibt den Handel mit Agrochemikalien – beides ebenfalls wenig gewinnbringende Aktivitäten.

Syngenta wählte jedoch selbst die breite Positionierung. Um es krass auszudrücken, könnte man auch von einem Gemischtwarenladen sprechen. Vor zehn Jahren konzentrierte sich das Unternehmen, ähnlich wie seine aktuellen Hauptkonkurrenten, auf Originalprodukte im Pflanzenschutzbereich sowie auf Saatgut.

Kommt die Nachfrage 2025 zurück?

Im Jahr 2025 erwartet Hengde Qin, der Finanzchef von Syngenta aus China, eine Markterholung. „Die Reduzierung der Bestände sollte weitgehend beendet sein“, erklärt er auf Anfrage.

Der Verkaufsrückgang und die gedrückte Rentabilität zwangen auch das Management von Syngenta zum Handeln. Laut Qin wurde die globale Belegschaft 2024 um etwa 4.000 auf 56.000 Mitarbeiter reduziert. Auch am Unternehmenssitz in Basel gab es Entlassungen.

Die Bemühungen, das Unternehmen fit zu machen, sollen in diesem Jahr fortgesetzt werden. Der Druck zu handeln bleibt bei Syngenta hoch.

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