Politicians have missed a significant opportunity with the Sport Promotion Act, which failed to enhance support for elite sports. Despite efforts to establish a more efficient funding structure, the German Olympic Sports Confederation (DOSB) maintains a controversial dual role that limits transparency and effectiveness. As the government grapples with political challenges, the future of the Act remains uncertain, and the push for reform appears increasingly diluted, leaving athletes and coaches feeling overlooked and unsupported.
Politik verpasst Chance mit dem Sportfördergesetz
Die Politik hat eine bedeutende Gelegenheit verpasst, als das Sportfördergesetz zu Ende ging. Die möglichen Nutznießer wären der DOSB, jedoch sicherlich nicht der Leistungssport selbst.
Die Tragikomödie der Reform des Leistungssports hat ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Zahlreiche Arbeitsgruppen haben ihre Zeit und Ressourcen investiert, um den Entwurf des Sportfördergesetzes zu erstellen. Dessen Scheitern ist ein ernüchterndes Signal für die Athleten und Trainer, die auf bessere Strukturen hoffen, und auch für die Steuerzahler.
Dass am Mittwoch bekannt wurde, dass CDU und FDP das Gesetz nicht unterstützen werden, kommt nach dem Bruch der Ampel-Koalition nicht überraschend – es ist parteipolitisch. Dennoch ist es auch eine verpasste Gelegenheit für die Bundesregierung, sich endlich von den organisierten Sportstrukturen zu emanzipieren.
DOSB in einer zweifelhaften Doppelrolle
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) agiert als Sportlobbyist und hat überraschend großen Einfluss auf die Verwendung von Steuergeldern, insbesondere der Hunderte Millionen Euro an Fördermitteln für den Leistungssport, die vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) bereitgestellt werden. Der Bundesrechnungshof hat diese Doppelrolle des DOSB schon lange kritisiert.
Der aktuelle Aufbau ist daher rechtlich fragwürdig und auch ineffizient. Trotz steigender Fördermittel vom BMI verschlechtert sich die Medaillenbilanz, und Athleten sowie Trainer klagen weiterhin über mangelnde Ressourcen.
Das Sportfördergesetz wurde zwar vom Bundeskabinett genehmigt, steht jedoch nach dem Bruch der Ampel-Koalition vor dem Aus. Die Athleten fühlen sich ohnehin übergangen.
Die Notwendigkeit einer Reform ist bekannt, und letztendlich hatten DOSB und BMI beschlossen, eine unabhängige Agentur für den Leistungssport mit dem Sportfördergesetz zu gründen. Die Idee klingt vielversprechend: Die Vergabe und Auszahlung der BMI-Fördermittel unter einem Dach, weniger Bürokratie und transparentere Strukturen.
Die Agentur sollte dann der Ansprechpartner für die Fachverbände bezüglich der Förderung des Leistungssports sein, nicht mehr der DOSB. Dies würde erhebliche Einschnitte für den Dachverband zur Folge haben – ein verständlicher Reflex, dass der DOSB seine Privilegien verteidigen möchte. Wer möchte schon seiner Abteilung für Leistungssport mitteilen, dass Stellen abgebaut werden müssen?
Wer sich fragt, warum die Förderung des Leistungssports in Deutschland als besonders ineffizient gilt, sollte sich die geplante neue Agentur näher ansehen. Nur die Kosten sind dort sicher.
Eine solche Straffung wäre an vielen Stellen dringend erforderlich: DOSB, Landesportverbände, Fachverbände, Bundesländer, Kommunen und BMI. Nur so könnte ein deutlich größerer Teil der großzügigen staatlichen Fördermittel in der Praxis ankommen.
Doch der DOSB zieht es vor, um seinen Einfluss zu kämpfen und fordert lautstark Änderungen am Gesetzentwurf. Es ist das alte Spiel: Der Sport besteht auf Autonomie, der Staat auf sein Recht, über seine eigenen Ressourcen zu entscheiden.
So hat es unnötig lange gedauert, bis das Gesetz den Bundestag erreichte – viel zu lange. Obwohl CDU und FDP ebenfalls sagen, dass sie ein Sportfördergesetz wünschen, beginnt das Ziehen um die Details von Neuem.
Der Staat fördert den Leistungssport mit erheblichen Mitteln – mit fragwürdigen Begründungen. Daher sind Sport und Politik nun in eine heikle Zieldebatte verwickelt.
Der DOSB hofft auf eine neue Regierung. Nach den aktuellen Umfragen wird die CDU/CSU voraussichtlich eine bedeutende Rolle in der Regierung spielen – und die jüngsten sportpolitischen Aussagen der Union klingen sehr nach der Linie des DOSB.
Ob ein Sportfördergesetz kommen wird, steht zwar noch zu erwarten, aber es wird Zeit in Anspruch nehmen. Dass es jedoch ein großer Erfolg wird und die geplante Agentur tatsächlich für deutlich mehr Effizienz sorgt, wird zunehmend unwahrscheinlicher. Die Verwässerung von Reformen hat sich mittlerweile zur Tradition im deutschen Leistungssport entwickelt.