Parliament approved 314 million francs to replace the outdated military air surveillance system “Florako” with “SkyView.” The project faces significant challenges, including distrust among project leaders, inefficiencies, and concerns about its feasibility, particularly regarding its integration with a new digital platform. An internal report highlights urgent need for action and potential leadership restructuring, as doubts about successful implementation grow. The new air surveillance system is unlikely to be operational before 2029, raising risks of failure for the existing system.
Parlament genehmigt 314 Millionen Franken für neues Luftüberwachungssystem
Das Parlament hat 314 Millionen Franken genehmigt, um das veraltete militärische Luftüberwachungssystem “Florako” durch das innovative Produkt “SkyView” zu ersetzen.
Jedoch sieht sich das Projekt seit längerer Zeit mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. In diesem Sommer führte die Armee eine Umfrage mit sechs Projektleitern durch, um die Ursachen für die Probleme zu ermitteln. Der Bericht über die sogenannte “Pulsmessung” vom 8. August, der als “Intern” gekennzeichnet ist, steht den sicherheitspolitischen Kommissionen des Parlaments zur Verfügung.
Schwierige Beziehungen und Vertrauensmangel
Das Dokument beschreibt auf ehrliche Weise, basierend auf neun Stunden Interviews, “grundlegende Meinungsverschiedenheiten und persönliche Differenzen”. Es wird festgestellt, dass es ein “absolutes Misstrauen” gibt.
In neun Seiten werden Zitate aus den Interviews aufgelistet, die von völlig gestörten Beziehungen zeugen. Dazu gehören Aussagen wie:
- “Gegenseitiges Vertrauen fehlt.”
- “Extrem ineffizient.”
- “So wenig Führung habe ich in einem Unternehmen noch nie gesehen.”
- “Derjenige, der die Finanzen verwaltet, hat wenig technisches Wissen und umgekehrt: der Blinde und der Taube.”
- “Es wird immer schlimmer.”
- “Entscheidungen werden nicht getroffen.”
- “Maximal mühsam.”
- “Die Situation belastet die Psyche. Warum greift niemand ein?”
Dringender Handlungsbedarf und mögliche Neuausrichtung
Der Bericht stellt fest, dass Beschwerden “wahrscheinlich auf ihrem Weg nach oben” verändert würden. Aus Angst vor möglichen Konsequenzen würden Probleme “verschönert”. Es wird festgestellt:
- “Es gibt eine Filterung nach oben.”
- “Handlungsrichtlinien verschwinden plötzlich über das Wochenende.”
- “Die Situation wird verschönert, bis sie zusammenbricht.”
Die Autoren des Berichts kommen zu dem Schluss, dass es einen “akuten Handlungsbedarf” gibt. Das gegenseitige Vertrauen sei “massiv gestört”. Es wird “gegeneinander statt miteinander” gearbeitet. Wenn sich die Stimmung innerhalb weniger Monate nicht “deutlich” verbessert, sind weitere Abgänge von Schlüsselpersonen zu erwarten.
Besonders besorgniserregend ist, dass die befragten Projektleiter große Zweifel daran haben, dass das Projekt jemals erfolgreich umgesetzt werden kann. Die Bedenken beziehen sich hauptsächlich darauf, dass die neue Luftüberwachung über die neue Digitalisierungsplattform NDP laufen soll, ein Prestigeprojekt von Armeekommandant Thomas Süssli. Der “interne” Bericht stellt fest:
- “Der Auftrag ist nicht durchführbar.”
- “Hier wirkt nur das Prinzip der Hoffnung.”
- “Der Notbremshebel hätte früher gezogen werden sollen.”
- “Das kann nicht geflickt werden. Es wird weitergehen, bis jemand kommt und sagt: ‘Wir sind fertig.’
- “Der Zug ist abgefahren.”
Der Bericht empfiehlt eine Neuausrichtung der Armeeführung. Es sollte geprüft werden, ob die beiden Projekte, Luftüberwachung und Digitalisierungsplattform, nicht wieder “entkoppelt” werden sollten.
Die Armee möchte jedoch nicht davon abweichen, wie sie gegenüber Radio SRF erklärt. Am 4. November entschied das zuständige Gremium unter der Leitung von Armeekommandant Süssli über eine Variante, die auf der neuen Digitalisierungsplattform basiert. Darüber hinaus hat eine Arbeitsgruppe verschiedene Varianten untersucht und alle Varianten, die nicht auf dem NDP basieren, aufgrund der vielen Unsicherheiten hinsichtlich Zeitrahmen, Kosten und Risiken als wenig erfolgversprechend verworfen.
Die Armeeführung hält daher grundsätzlich an dem Modell fest, das von internen Experten in Frage gestellt wird. Die Luftüberwachung und die Digitalisierungsplattform werden nun “enger verknüpft”, so die Armee. Die Fragen zur “technischen Umsetzung” wurden geklärt. Bis zur nächsten Sitzung des Programmkomitees am kommenden Mittwoch werden nun mögliche Organisationsformen entwickelt.
Es steht fest, dass die neue Luftüberwachung vor 2029 nicht betriebsbereit sein wird – mit einer Verzögerung von fünf Jahren. Bis dahin steigt das Risiko, dass das aktuelle System aufgrund seines Alters mit jedem Tag ausfällt.