Franz Beckenbauer: The Rise and Fall of Germany’s Football Legend in a Revealing Documentary

The documentary “Beckenbauer. Der letzte Kaiser” explores the life and legacy of Franz Beckenbauer, highlighting his career and personal experiences. It features a nostalgic look at his impact on German football, including his revolutionary playing style and achievements as a player and coach. Through interviews and personal reflections, the film addresses significant moments, including the tragic loss of his son and controversies surrounding his career, ultimately portraying Beckenbauer as a complex figure in sports history.

Die doppelte Einführung in das Leben von Franz Beckenbauer

Die Eröffnung der Dokumentation schafft sofort eine besondere Stimmung, und tatsächlich gibt es zwei verschiedene Einführungen mit unterschiedlichen Tönen. Die erste wird von Udo Jürgens in seinem Song von 1975 gesungen, der sowohl die Leichtigkeit als auch die Schwere von Franz Beckenbauer thematisiert. Oft vergaß das Publikum Beckenbauers spielerische Art, die ihm die Last seines Ruhms zu nehmen schien. Die Bilder der Eröffnung zeigen faszinierende Ausschnitte aus dem WM-Finale 1974 gegen die Niederlande, in dem Beckenbauer elegant den Ball über den Rasen des Münchner Olympiastadions führt. Sein feines Lächeln, als er den Pokal nach dem Sieg in die Höhe hebt, bleibt unvergessen.

Ein Rückblick auf den Kaiser des Fußballs

Nach einem Schnitt folgt die zweite Einführung, in der die Dokumentation “Beckenbauer. Der letzte Kaiser” beginnt. Aus dem Off spricht Beckenbauer und erklärt: “Der Ball ist die Perfektion des Rades. Ich weiß nicht, ob das verständlich ist, aber unser Sonnensystem ist rund, die Erde ist rund, der Mond ist rund, die Planeten sind rund. Man könnte sagen: Diese Form ist göttlich. Deshalb wurde Fußball erschaffen.” Sein Lachen begleitet diese philosophischen Gedanken.

Diese typischen Beckenbauer-Zitate fangen den Zuschauer sofort ein, auch wenn sie nur die Worte lesen. Die Gedanken an Beckenbauers markante Stimme und seine lässige Art sind präsent, während sie sein Gesicht vor Augen haben.

Die Dokumentation, die am 7. Januar 2025, dem ersten Todestag Beckenbauers, veröffentlicht wird, bietet eine nostalgische Rückkehr zu einer der bedeutendsten Figuren im deutschen Fußball. Torsten Körners Film beleuchtet sowohl die öffentliche als auch die private Seite des Fußballstars, der über viele Jahre omnipräsent war, sich jedoch in den letzten Jahren zurückgezogen hat.

Arte wird die internationale Version der dreiteiligen Serie am Dienstag um 20:15 Uhr ausstrahlen, während die Dokumentation am 12. Januar um 16:30 Uhr auf ZDF zu sehen sein wird. Außerdem ist sie bereits in der ZDF-Mediathek verfügbar.

Der Film beleuchtet Beckenbauers Leben, seine Karriere als Fußballer und die Person dahinter. Unterstützt wird die Erzählung von Weggefährten wie seinem Bruder Walter Beckenbauer, Günter Netzer und Günther Jauch. Obwohl Beckenbauer jahrzehntelang im Rampenlicht stand, gelingt es der Dokumentation, unbekannte Facetten seines Lebens zu beleuchten. Sie schafft es, Beckenbauer in einen historischen Kontext zu setzen und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen seiner Weltkarriere zu erklären.

Die Zuschauer erfahren, wie Beckenbauer aufwuchs, wie er das Spiel revolutionierte und die Position des Libero schuf. Sie sehen, wie er als erster Werbeträger im Fußball berühmt wurde und als Spieler von Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft zu internationalem Ruhm aufstieg. Zudem wird gezeigt, wie er als Spieler und DFB-Teamchef den Weltmeistertitel gewann und als Vorsitzender des Organisationskomitees die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland holte.

Die Dokumentation bietet tiefere Einblicke in die Wendepunkte von Beckenbauers Leben, insbesondere den Tod seines Sohnes Stephan im Jahr 2015, und thematisiert, was die hohen Gehälter für ein Team bedeuten. Diese Auseinandersetzung zeigt, dass Beckenbauer keineswegs naiv war und macht die Brüche und Widersprüche in seinem Leben nachvollziehbar, insbesondere die Korruptionsvorwürfe rund um die Vergabe der WM 2006, die 2015 von “Der Spiegel” erhoben wurden und bis heute nicht vollständig geklärt sind.

Der Film beleuchtet die angeblichen Stimmenkäufe im Kontext von Beckenbauers bayerischem Hintergrund und erklärt, warum diese Affäre das Bild des Leichtfüßigen so stark erschütterte, obwohl die Vorfälle niemanden wirklich überraschen sollten. Beckenbauer war stets der Kaiser, der scheinbar alles erreichte, und wurde somit “Opfer seines eigenen Images”, wie es der Schauspieler Matthias Brandt im Film formuliert. Es war kaum vorstellbar, dass er nicht mehr existieren könnte.

Gegen Ende der Dokumentation hört man Beckenbauers Stimme erneut aus dem Off. Er spricht über die Angstlosigkeit gegenüber dem Tod und den Glauben an Reinkarnation. Dann formuliert er einen Satz, der fast wie ein tröstlicher Gruß anlässlich seines ersten Todestages klingt: “Der Tod ist das Leben.” Auch dies ist Teil von Beckenbauers Vermächtnis, der im Januar im Alter von 78 Jahren verstarb.

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