Ford’s Cologne plant faces significant challenges after a €2 billion investment aimed at electric vehicle production. Following a disappointing market response, the company announced plans to cut 2,900 jobs in Germany, primarily in Cologne. This comes amid a broader trend of declining sales and increasing competition in the electric vehicle market, exacerbated by the recent removal of government incentives. Other German automakers are similarly affected, with potential job losses across the industry as the shift to electric vehicles continues.
Ford in Köln: Herausforderungen und Jobabbau
Die Erwartungen von Ford an das Werk in Köln waren hoch. Der amerikanische Automobilhersteller hat nahezu zwei Milliarden Euro investiert und die Produktionsstätte vollständig auf Elektromobilität ausgerichtet. Die Mitarbeiter wurden umgeschult, um sie auf eine zukunftsorientierte, batteriegetriebene Produktion vorzubereiten. Die Fertigung des Kleinwagens Fiesta mit Verbrennungsmotor wurde eingestellt, und nun werden in Köln die Elektrofahrzeugmodelle Capri und Explorer produziert.
Strategische Anpassungen und Stellenabbau
Nach einigen Monaten der Umorientierung zeigt sich jedoch, dass die Strategie nicht den gewünschten Erfolg bringt. Am Mittwoch gab Ford bekannt, dass bis Ende 2027 in Deutschland 2.900 Arbeitsplätze abgebaut werden, wobei die meisten in Köln betroffen sind. Derzeit sind dort 12.000 Mitarbeiter beschäftigt. Zudem wird die Produktion der beiden Elektrofahrzeuge am Standort reduziert. Insgesamt werden in Europa 4.000 Arbeitsplätze abgebaut, was 14 Prozent der Gesamtbelegschaft entspricht.
Ford führt die geplanten Kürzungen auf die geringe Nachfrage nach Elektroautos zurück. Zudem hat das Unternehmen mit hohen Lohn- und Energiekosten in Deutschland zu kämpfen. Am Standort Köln befinden sich bereits 2.000 Produktionsmitarbeiter in Kurzarbeit. Dies ist nicht der erste Stellenabbau, denn 2018 arbeiteten fast 20.000 Menschen für Ford in Köln. Bis Ende 2027 wird die Zahl voraussichtlich auf nur noch die Hälfte sinken. Der Betriebsrat hat Widerstand gegen die Abbaupläne angekündigt.
Das Ford-Werk in Saarlouis ist von den neu angekündigten Stellenabbauplänen nicht direkt betroffen. Allerdings läuft dort bereits ein Stellenabbau, da die Produktion von Autos mit Verbrennungsmotoren bis Ende 2025 eingestellt wird.
Im Bereich der Personenkraftwagen hat Ford in den letzten Jahren erhebliche Verluste hinnehmen müssen. Die aktuellen Unternehmenszahlen sind ebenso wenig ermutigend. Von Anfang des Jahres bis September sanken die Verkaufszahlen von Ford in Europa um 17,9 Prozent, was deutlich über dem Rückgang von 6,1 Prozent in der gesamten Branche liegt.
Ein Grund für die schwachen Verkaufszahlen könnte die unzureichende Modellpolitik von Ford in Europa sein. Beliebte Kleinwagen mit Verbrennungsmotoren, wie der Fiesta, wurden vom Markt genommen oder werden bald nicht mehr angeboten, wie der Focus. Ford hat versäumt, echte Alternativen in sein Sortiment aufzunehmen.
Wie andere Hersteller folgt Ford den Vorgaben der europäischen Politik, die einen Übergang zur Elektromobilität vorantreibt. Ab dem nächsten Jahr müssen Automobilhersteller die Emissionen ihrer Neuwagen erheblich reduzieren. Andernfalls drohen hohe Strafen, und bis 2035 wird ein Verbot von Verbrennungsmotoren erwartet. Daher konzentrieren sich die Hersteller auf Elektromobilität, was erhebliche Investitionen erfordert. Derzeit scheint das Interesse der Verbraucher an batteriebetriebenen Fahrzeugen jedoch gering zu sein.
Anfang 2024 hat die Regierung in Berlin abrupt die Kaufanreize für Elektroautos abgeschafft. In den ersten neun Monaten des Jahres lagen die Verkaufszahlen von Elektroautos um 28,6 Prozent unter dem Vorjahr. Die fehlende Nachfrage führt zu Überkapazitäten, die den Gewinnmargen der Automobilhersteller zusetzen. Zudem gibt es zunehmenden Wettbewerb durch günstige Elektroautos aus China und Unsicherheiten bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung.
Marcus Wassenberg, Geschäftsführer von Ford in Köln, appellierte an die Politik, die Marktbedingungen zu verbessern. “Wir benötigen eine Rückkehr zu verlässlichen Rahmenbedingungen, wir brauchen den Umweltbonus, wir benötigen die Ladeinfrastruktur”, sagte er am Mittwoch. Darüber hinaus sind zusätzliche Maßnahmen und eine Koordination mit den Sozialpartnern erforderlich, damit der Standort Köln wieder kosteneffektiv produzieren kann.
Ford steht nicht allein mit diesen Herausforderungen da. Auch andere Automobilhersteller in Deutschland sind erheblichen Druck ausgesetzt. Der Volkswagen-Konzern plant die Schließung von drei Werken in Deutschland und den Abbau von Zehntausenden von Arbeitsplätzen. Die Krise betrifft nicht nur die Kernmarke VW, sondern auch Audi und Porsche. Auch für Mercedes und BMW sieht die Zukunft nicht rosig aus. Zahlreiche Automobilhersteller haben in letzter Zeit sinkende Gewinne gemeldet und Entlassungen angekündigt.
Die Krise trifft auch die Zulieferer. Der Übergang zur Elektromobilität ist ein wesentlicher Grund dafür. Im Vergleich zu Verbrennungsmotoren entfallen bei Elektrofahrzeugen viele Teile, was weniger Personal erfordert. Laut einer Prognose des Verbands der Automobilindustrie könnten bis 2035 zusätzlich 140.000 Arbeitsplätze in der gesamten Automobilbranche verloren gehen.