Recent changes in eating habits in Germany, characterized by a decline in home-cooked meals and an increase in fast food, have led to serious health risks, particularly for kidney function. Experts warn that a diet high in salt, phosphates, and protein can exacerbate conditions like diabetes and hypertension, which harm the kidneys. Conversely, a Mediterranean diet rich in fruits, vegetables, and adequate hydration supports kidney health, highlighting the importance of fluid intake for effective waste elimination.
Veränderte Essgewohnheiten und ihre Auswirkungen auf die Nieren
In den letzten Jahren haben sich die Essgewohnheiten in Deutschland drastisch gewandelt. Laut der Gesellschaft für Konsumforschung GfK kocht nur noch jeder Fünfte täglich selbst, während Snacks und Fast Food zunehmend dominieren.
Zusätzlich fehlt es an Bewegung, um die negativen Folgen dieser ungesunden Ernährung auszugleichen. Clemens Cohen, Chefarzt der Klinik für Nieren-, Hochdruck- und Rheumaerkrankungen an der Münchner Klinik Harlaching, warnt vor den ernsthaften gesundheitlichen Konsequenzen. Er hebt hervor, dass Diabetes und Bluthochdruck zunehmen und auch die Nieren belasten. Was den Blutgefäßen und dem Herz schadet, wirkt sich ebenfalls negativ auf die Nieren aus. Diese sind neben dem Gehirn die organs mit der höchsten Blutversorgung. Bereits kleine Ablagerungen in den feinen Gefäßen der Nieren können erhebliche Auswirkungen haben und die Filterfunktion der Organe beeinträchtigen.
Stille Erkrankungen: Nierenschäden unbemerkt
Laut Cohen leidet etwa jeder Zehnte unter eingeschränkter Nierenfunktion. In diesem Zustand können die Nieren schädliche Substanzen nicht mehr vollständig aus dem Blut filtern und über den Urin ausscheiden. Viele Betroffene sind sich dessen nicht bewusst, da Nierenerkrankungen häufig schmerzfrei verlaufen, ähnlich wie Lebererkrankungen. Selbst wenn die Nierenfunktion nicht mehr optimal ist, treten in der Regel keine Symptome auf.
Eine Ausnahme bilden Nierensteine, die starke Schmerzen verursachen können. Erst wenn die Nierenfunktion stark eingeschränkt ist und möglicherweise eine Dialyse notwendig wird, zeigen sich allgemeine Symptome einer Nierenfunktionsstörung. Studien zeigen, dass die Häufigkeit von chronischer Niereninsuffizienz in den letzten Jahren erheblich zugenommen hat, wodurch sie zur am schnellsten wachsenden Erkrankung zählt.
Ernährung: Was den Nieren schadet
Der westliche Lebensstil, der sich durch kalorienreiche Lebensmittel und Bewegungsmangel auszeichnet, belastet die Nieren, indem er Bluthochdruck und Diabetes fördert. Darüber hinaus gibt es bestimmte Inhaltsstoffe, die die Nieren direkt belasten können, insbesondere wenn die Nierenfunktion bereits beeinträchtigt ist.
Zu den kritischen Inhaltsstoffen zählen Salz, Phosphat und Protein:
Salz: Ein hoher Salzkonsum belastet die Nieren, da sie nicht in der Lage sind, Natriumchlorid vollständig aus dem Blut zu entfernen, was zu einem Anstieg des Blutdrucks führt. Es wird empfohlen, nicht mehr als sechs Gramm Salz pro Tag zu konsumieren.
Verarbeitet Lebensmittel enthalten oft viel Salz, da Salz zur Konservierung dient. Beispielsweise enthalten einige Wiener Würstchen bereits zwei Gramm Salz. Auch Backwaren weisen häufig verstecktes Salz auf – 250 Gramm Brot enthalten etwa vier Gramm Salz.
Phosphat: Dieses Mineral ist wichtig für die Knochengesundheit, aber zu viel Phosphat muss von den Nieren aus dem Blut entfernt werden. Hohe Phosphatwerte können die Nieren überlasten und zu einer Gefäßverkalkung führen.
Obwohl Phosphat in vielen Obst- und Gemüsesorten vorkommt, liegt es dort in geringen Mengen vor und wird vom Körper kaum aufgenommen. Anders verhält es sich bei Phosphat, das als Zusatzstoff in vielen Lebensmitteln enthalten ist, um Stabilität und Konsistenz zu gewährleisten, wie in Cola, Würstchen und verarbeitetem Käse.
Protein: Proteine sind essentielle Nährstoffe, die unter anderem für den Muskelaufbau wichtig sind. „Viele von uns konsumieren jedoch zu viel Protein, da wir oft Fleisch essen“, erklärt der Nephrologe. Wer mehr als die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht täglich zu sich nimmt, belastet die Nieren. Überschüssiges Protein wird in Harnstoff umgewandelt und von den Nieren über den Urin ausgeschieden. Bei einem Körpergewicht von 70 Kilogramm sollten beispielsweise nur etwa 56 Gramm Protein pro Tag konsumiert werden. 100 Gramm Rindfleisch enthalten 26 Gramm Protein, während 100 Gramm Joghurt 5 Gramm enthalten.
Eine fleischreiche Ernährung führt bei Nierenproblemen zu einer Azidose des Körpers, da die Nieren Säuren aus dem Blut filtern und ausscheiden müssen. Je höher der Säuregehalt steigt, desto schwieriger wird es für die Nieren, diese Aufgabe zu bewältigen.
Es wird empfohlen, den Konsum von proteinreichen, salzhaltigen Lebensmitteln und solchen mit Phosphatzusätzen zu reduzieren. Ein Expertenrat besagt, dass man Fleisch nur einmal pro Woche essen sollte.
Ernährung: Was den Nieren guttut
Die mediterrane Ernährung gilt als ideale Kost für die Nierenfunktion. Sie umfasst wenig Fleisch, hochwertiges Olivenöl, etwas Fisch sowie viele Obst- und Gemüsesorten und Ballaststoffe. Obst und Gemüse wirken im Blut als Puffer und gleichen eine Azidose aus. Besonders wichtig ist:
Die Nieren spülen: Ausreichend trinken
Ein entscheidender Faktor für die Nierengesundheit ist die Flüssigkeitsaufnahme. Es ist wichtig, dass die Nieren ausreichend durch Flüssigkeitszufuhr gespült werden, um schädliche Substanzen effektiv auszuscheiden. Laut dem Experten sind anderthalb bis zwei Liter Flüssigkeit pro Tag ausreichend, um eine gesunde Nierenfunktion aufrechtzuerhalten. Mehr zu trinken bringt den Nieren keinen zusätzlichen Nutzen, es sei denn, man leidet beispielsweise an Nierensteinen. In solchen Fällen ist es wichtig, die Ausscheidung durch erhöhte Flüssigkeitsaufnahme zu unterstützen.
Die beste Wahl für Getränke ist Wasser. Clemens Cohen betont, dass Wasser für uns das ideale Getränk ist, da es kalorienfrei ist und den Körper nicht belastet. Wenn man seinen Durst jedoch mit Cola oder ähnlichem stillt, konsumiert man bereits eine komplette Mahlzeit, warnt er.
Aber wie wirken sich Kaffee und Alkohol auf die Nierengesundheit aus?
Solange man es nicht übertreibt, sind sie unproblematisch. Es ist jedoch am besten, Alkohol ganz zu vermeiden: Verdauungsschnaps oder ein Glas Wein am Abend – eine Studie widerlegt den Mythos über Alkohol.