Inflation in Germany unexpectedly rose by 2.6% in December, marking the third consecutive increase. This follows a 2.2% rise for the entire year and a high of 5.9% in 2023. Despite falling energy prices, food and service costs continued to rise. Economists anticipate inflation will remain above 2% in 2024, influenced by higher CO2 prices and increased transport ticket costs. The European Central Bank’s interest rate decisions will be affected, with potential implications for consumer borrowing and spending.
Inflation in Deutschland Steigt Unerwartet
Am Ende des Jahres hat die Inflation in Deutschland zum dritten Mal in Folge zugenommen – und das unerwartet stark. Die Verbraucherpreise lagen im Dezember 2,6 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres.
Die erste Schätzung des Statistischen Bundesamtes zeigt, dass die Verbraucherpreise im Dezember im Vergleich zum Vorjahr überraschend stark um 2,6 Prozent gestiegen sind. Ökonomen hatten im Durchschnitt mit einem geringeren Anstieg gerechnet.
Im gesamten Jahr 2024 stiegen die Preise um 2,2 Prozent. Für 2023 betrug die Inflationsrate noch 5,9 Prozent, nachdem sie 2022 mit einem historischen Höchststand von 6,9 Prozent aufwartete, was auf die stark gestiegenen Energiepreise infolge der russischen Invasion in der Ukraine zurückzuführen war.
Preisentwicklung und Energiepreise
Der Anstieg der Inflation im Dezember war der dritte in Folge. Im Oktober stieg die jährliche Inflationsrate auf 2,0 Prozent, nachdem zwei Monate lang rückläufige Werte verzeichnet wurden. Im November wurde mit 2,2 Prozent zum ersten Mal seit Juli 2024 die Zwei-Prozent-Marke überschritten. Dennoch ist die Inflation in Deutschland weit von dem Höchststand von 8,8 Prozent im Herbst 2022 entfernt.
Im Dezember fielen die Energiepreise erneut. Der Rückgang um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr war jedoch nicht so stark wie im November, der einen Rückgang von 3,7 Prozent verzeichnete. Die Lebensmittelpreise stiegen um 2,0 Prozent, nach einem Anstieg von 1,8 Prozent im November. Dienstleistungen verteuerten sich um 4,1 Prozent, nachdem sie im Vormonat um 4,0 Prozent gestiegen waren.
Ausblick auf die Inflationsentwicklung
Ökonomen erwarten, dass die Inflationsrate in Deutschland in diesem Jahr zunächst über der Zwei-Prozent-Marke bleibt. Ein Grund dafür ist die Erhöhung des CO2-Preises für Benzin, Heizöl und Gas, der zu Beginn des Jahres von 45 auf 55 Euro pro Tonne Emission angehoben wurde.
Die Erhöhung des Preises für das Deutschlandticket wird ebenfalls als ein Faktor gesehen, der die Inflation antreiben könnte. Im Laufe des Jahres rechnen die Experten mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von etwas über zwei Prozent, ähnlich dem Niveau von 2024.
Der Chefökonom der VP Bank, Thomas Gitzel, sieht hohe Lohnforderungen, insbesondere im Dienstleistungssektor, als Risiko für die Inflation in diesem Jahr: “Die Abschaffung des Inflationsausgleichsbonus soll nun durch entsprechend hohe Lohnsteigerungen ausgeglichen werden, gemäß der Strategie der Gewerkschaften.”
Bedeutung für den Leitzins
Die Inflationsrate in der Eurozone, die morgen veröffentlicht wird, ist entscheidend für die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Im Jahr 2024 senkte die EZB den Leitzins viermal. Der aktuelle Einlagenzins, zu dem Banken ihr Geld bei der Zentralbank parken können, liegt bei 3,00 Prozent. Händler erwarten im Laufe des Jahres weitere Zinssenkungen von über 100 Basispunkten.
Für Verbraucher hat ein sinkender Leitzins Auswirkungen auf die Zinsen für Festgeld- oder Tagesgeldanlagen, die tendenziell ebenfalls sinken – dies ist schlechte Nachrichten für Sparer. Im Gegenzug werden Kredite günstiger, was den Konsum und somit das Wirtschaftswachstum ankurbeln kann.
Die Inflation in der Eurozone nimmt wieder zu: langsam, aber beständig.
Aus wirtschaftlicher Sicht sollten niedrigere Zinsen die Wirtschaft ankurbeln, da Unternehmensdarlehen und damit auch Investitionen günstiger werden.