Damascus Faces Crisis: The Imminent Fall of Assad’s Regime

Syrian government forces have retreated from towns near Damascus, allowing rebel fighters to advance within 20 kilometers of the capital. Key cities Daraa and Suweida have fallen to rebels, with Daraa holding significant symbolic value as the uprising’s origin. The Syrian army has conducted airstrikes in response, while Iran maintains its support for President Assad, despite speculation about potential diplomatic evacuations amid the escalating conflict.

Rückzug der Regierungstruppen und die Offensive der Rebellen

Die Truppen des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad haben sich aus Städten zurückgezogen, die etwa zehn Kilometer südwestlich von Damaskus liegen und von lokalen Kämpfern eingenommen wurden, wie Rami Abdel Rahman, der Leiter des Syrischen Observatoriums für Menschenrechte, am Samstag berichtete. Damit hat die Einkreisung der Hauptstadt begonnen.

In den letzten Tagen haben sowohl Aktivisten als auch Vertreter der Rebellen berichtet, dass die anti-regierungs Kämpfer bis auf etwa 20 Kilometer an Damaskus herangerückt sind. Nach eigenen Angaben haben die islamistischen Rebellen mehrere Städte erobert und kontrollieren nun große Teile des südlichen Landes. Die Städte Suweida und Daraa sind in den Händen der Rebellen, wie aus ihren Kreisen am Samstag gemeldet wurde.

Bedeutung der Städte Daraa und Suweida

Daraa hat eine große symbolische Bedeutung, da sie der Ausgangspunkt des Aufstands gegen Präsident Bashar al-Assad war, der den Bürgerkrieg in Syrien 2011 auslöste. Laut Rebellenkreisen wurde ein geordneter Rückzug der Militärs in Daraa vereinbart, der den Soldaten einen sicheren Abzug in die etwa 100 Kilometer nördlich gelegene Hauptstadt Damaskus ermöglicht. Daraa ist die Hauptstadt einer Provinz mit rund einer Million Einwohnern, die an Jordanien grenzt.

In der südlichen Provinz Suweida haben Berichten zufolge Druze-Milizen die Kontrolle über die meisten Basen der Regierungstruppen übernommen. Nur eine Luftwaffenbasis nördlich der Provinzhauptstadt Suweida sei noch in der Hand der syrischen Armee, so die Quellen der Druze-Milizen. An dem Hauptquartier der Militärspezialeinheiten in der Stadt Suweida seien viele Soldaten desertiert, während Hunderte sich in Gemeinschaftshäusern versteckten. Die Druze stellen eine der vielen Bevölkerungsgruppen in Syrien dar, von denen viele in der Umgebung von Suweida leben.

Die syrische Armee, überrascht von der raschen Offensive der Rebellen, versuchte über Nacht, den Vormarsch mit intensiven Luftangriffen auf die Stellungen der Rebellen zu stoppen. Zunächst berichteten militärische Kreise am Morgen, dass die Kämpfe etwas nachgelassen hätten. Doch bald darauf kamen neue Meldungen von den Rebellen über die Eroberung weiterer Städte, darunter die Stadt Quneitra, die nahe der Grenze zu Israel im syrischen Teil der Golanhöhen liegt.

Ein syrischer Offizier gab gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters zu, dass seine Soldaten sich zurückgezogen hätten. Zuvor hatte das israelische Militär erklärt, seine Truppen in den von Israel besetzten Golanhöhen verstärkt zu haben, um ‘die Verteidigung in der Region zu stärken und die Truppen auf verschiedene Szenarien vorzubereiten.’

Vor Daraa hatte Assad bereits die Kontrolle über andere wichtige Städte innerhalb einer Woche verloren: Aleppo im Norden, Hama im Zentrum Syriens und die Provinzhauptstadt Deir al-Zor im Osten. Dort sollen die Rebellen auch den wichtigsten Grenzübergang zum Irak erobert haben, wodurch sie effektiv die Kontrolle über die weite Wüste im Osten des Landes erlangten. Mit dem Erreichen der Vororte von Homs, der wichtigsten Stadt in Zentral-Syrien, gerät zudem ein Verkehrsknotenpunkt, der entscheidend für die Verbindung zur Hauptstadt und zur Küste ist, ins Wanken.

Die pro-iranische Hezbollah, die mit der syrischen Regierung verbündet ist, hat Berichten zufolge 2.000 Kämpfer in eines ihrer Hochburgen im Süden Syriens entsandt, um sie zu unterstützen. Laut der Nachrichtenagentur AFP wurde die Miliz in die Region Qusair geschickt, um die Stadt im Falle eines Angriffs durch Gegner von Assad zu ‘verteidigen’. Die mit Iran verbundene Miliz sei ‘noch nicht in Kämpfe’ gegen die Anti-Regierungs-Kämpfer verwickelt worden.

Die Rolle Irans und Spekulationen über Assads Schicksal

Iran hat Berichte über eine mögliche Evakuierung seiner Diplomaten aus Syrien als falsch zurückgewiesen, wo islamistische Rebellen gegen die Regierungstruppen vorgehen. Laut dem Sprecher des Außenministeriums, Ismail Baqai, bleibt die Botschaft in Damaskus weiterhin operational und setzt ihre Arbeit wie gewohnt fort. Iran ist ein Verbündeter der syrischen Regierung.

Die New York Times hatte berichtet, dass iranische Diplomaten und Militärberater Syrien verlassen hätten. Einige seien nach Teheran geflogen, während andere auf dem Landweg nach Libanon, Irak oder zum syrischen Hafen Latakia gebracht worden seien. Der Sprecher des Außenministeriums hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass die iranischen Diplomaten und Militärs in Syrien bleiben und Präsident Bashar al-Assad bis zum Ende unterstützen würden.

Die Aussagen von Baqai stießen in Teheran auf Skepsis. Beobachter glauben, dass eine Evakuierung der Diplomaten bereits abgeschlossen ist. Sie erinnern sich an einen Vorfall im Jahr 1998 in Mazar-i-Sharif in Afghanistan, als nach dem Vorrücken der Taliban die iranischen Diplomaten vor Ort blieben und letztlich von den Islamisten getötet wurden.

Soziale Medien spekulieren, dass Iran bereits von Präsident Assad abgelassen hat. Der staatliche Nachrichtensender IRIB hat seit Freitagabend die islamistischen Rebellen in Syrien nicht mehr als ‘Terroristen’, sondern als ‘bewaffnete Widerstandsgruppen’ bezeichnet. Beobachter werten dies als erstes Zeichen dafür, dass Iran Assads Sturz bereits einkalkuliert hat und versucht, Kontakt zu den Rebellen aufzunehmen.

Der iranische Außenminister Abbas Araqchi sprach in einem Interview mit dem arabischen Fernsehsender Al-Sharqiya vage über Assads Schicksal: ‘Alles liegt jetzt in Gottes Händen.’

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