Surname Law Set to Change After 85 Years in May

Germany is set to introduce a comprehensive name change law, effective May 1, 2025, aimed at increasing flexibility and choice in naming conventions. The new regulations will allow for true double surnames, easier name changes for stepchildren and divorcees, and the option for adults to reassess their birth names. Additionally, names may now reflect gender variations and cultural traditions, while adult adoptions will not require taking a new name. This reform seeks to acknowledge the diverse realities of modern families.

In Deutschland wird genau geregelt, wer welchen Nachnamen führen darf, was für viele Bürger als recht restriktiv empfunden wird. Mit der Verabschiedung eines umfassenden Gesetzes zur Namensänderung durch den Bundestag soll nun mehr Flexibilität und Wahlfreiheit geschaffen werden.

Das bestehende Namensrecht, das größtenteils auf dem Namensänderungsgesetz (NamÄndG) von 1938 basiert, gilt im internationalen Vergleich als sehr einschränkend.

Im Entwurf des Gesetzes, das von der Bundesregierung im August 2023 initiiert wurde, heißt es, dass es „den Bedürfnissen der Familien in der heutigen vielfältigen Lebensrealität nicht mehr gerecht wird“.

Das Gesetz wurde nun in einer geänderten Fassung mit den Stimmen der Regierungsparteien SPD, Grünen und FDP sowie der CDU/CSU und den Linken angenommen. Die AfD stimmte dagegen.

Die neuen Regelungen treten am 1. Mai 2025 in Kraft. Welche Veränderungen dies für Sie und viele Familien in Deutschland mit sich bringt, erfahren Sie hier.

Änderungen im Namensrecht: Was wird in Zukunft erlaubt sein

Die Lebensrealität der Menschen in Deutschland ist oft vielfältiger, als die derzeitige Rechtslage es anerkennt. Die Änderungen im Zivilrecht bezüglich Namen umfassen die Rechte auf Ehenamen und Geburtsnamen. Folgende Anpassungen sind geplant:

1. Echte Doppelnamen: Bisher war es nicht möglich, einen Doppelnamen als gemeinsamen Ehenamen zu führen. Mit der Gesetzesänderung dürfen beide Ehepartner diesen nun verwenden – und sogar die Kinder. So kann die gesamte Familie beispielsweise ‘Richter-Friedemann’ heißen.

Interessanterweise können Kinder auch einen Doppelnamen erhalten, wenn die Eltern nicht verheiratet sind. Dadurch wird sichergestellt, dass die Nachkommen beiden Elternteilen zugeordnet werden können.

Diese Regelung soll auch rückwirkend für bereits bestehende Ehen gelten.

2. Namensänderung bei Stiefkindern und Scheidungskindern: Kindern, die den Namen eines Stiefelternteils angenommen haben, soll es erleichtert werden, zu ihrem Geburtsnamen zurückzukehren. Dies soll gelten, wenn die Ehe des biologischen Elternteils mit dem Stiefelternteil aufgelöst wird.

Darüber hinaus sollen Kinder die Möglichkeit haben, ihren Namen nach der Scheidung der Eltern zu ändern – falls der Elternteil, bei dem das Kind lebt, zu seinem Geburtsnamen zurückkehrt. Wenn Frau Müller also geborene ‘Schmidt’ war, kann das Kind diesen Namen annehmen, anstatt weiterhin Müller wie der Vater zu heißen.

Das Kind muss zustimmen und mindestens fünf Jahre alt sein. Falls der andere Elternteil das Sorgerecht hat, ist ebenfalls dessen Zustimmung erforderlich.

3. Änderung des Geburtsnamens im Erwachsenenalter: Der Entwurf sieht auch vor, dass Erwachsene ihren Namen beim Standesamt erneut festlegen können. Dafür gibt es drei Gelegenheiten:

4. Nachnamen nach Geschlecht: In einigen Kulturen ist es üblich, den Nachnamen für Frauen anzupassen, wie ‘Iwanowa’ anstelle von ‘Iwanow’. Diese Möglichkeit soll nun auch unter bestimmten Bedingungen in Deutschland geschaffen werden.

Ähnlich sollen auch in Anlehnung an friesische und dänische Traditionen Patronyme, wie ‘Johannsen’ als ‘Sohn von Johann’, erlaubt werden. Auch ein Matronym mit dem Vornamen der Mutter ist geplant.

Dies wird unter anderem vom Südschleswigsche Wählerverband (SSW), der Partei der dänischen und friesischen Minderheit, begrüßt. Stefan Seidler, der für den SSW im Bundestag sitzt, äußerte seine Freude: ‘Unsere Leute können jetzt so genannt werden, wie sie wirklich heißen.’

5. Adoption von Erwachsenen: Ein Sonderfall ist die Adoption von Erwachsenen. Bisher war es Pflicht, den neuen Namen anzunehmen. Diese Verpflichtung wird mit dem Gesetzesentwurf aufgehoben. Der alte Name kann behalten, der neue angenommen oder ein Doppelnamen gewählt werden.

Auch interessant: Karte zeigt, wo Ihr Nachname am häufigsten vorkommt

Der eigene Name hat für viele Menschen eine große Bedeutung. Wenn Sie mehr über die Geschichte Ihres Nachnamens erfahren möchten, kann die Geogen-Karte hilfreich sein.

Hier können Sie schnell sehen, wo Ihr Name in Deutschland am häufigsten vorkommt, indem Sie Ihren Namen eingeben. Dies kann sogar Aufschluss darüber geben, wo Ihre Familie ihre Wurzeln hat – obwohl dies bei selteneren Namen besser funktioniert als bei gängigen.

Als ‘Rittmeier’ haben Sie bessere Chancen als mit dem Nachnamen ‘Schmidt’. Neben der Karte werden auch verschiedene Varianten des Namens mit unterschiedlichen Schreibweisen angezeigt.

Lange überfällige Anpassung

Als Scheidungskind kenne ich den Kampf mit meinem eigenen Nachnamen und verstehe, wie wichtig er für die eigene Identität sein kann. Glücklicherweise konnte ich meinen Geburtsnamen durch die Ehe hinter mir lassen – für alle anderen wird das neue Gesetz hoffentlich bald mehr Freiheit bieten, auch ohne eine Ehe einzugehen.

Latest