Matthias Leuenberger, recently removed as Novartis’ country president, has followed in the footsteps of his influential father, Andres F. Leuenberger. While Matthias has built his career through Swiss business associations, he remains less prominent than his father, who held significant roles in Roche and Economiesuisse. The current economic climate presents challenges for Economiesuisse, as political lobbying becomes increasingly difficult. Matthias’s departure raises concerns about the diminishing public engagement of corporate leaders in Switzerland, particularly amidst a growing disconnect between large companies and local economic interests.
Wie ein Vater, so ein Sohn – dies könnte man in gewisser Weise über Matthias Leuenberger sagen. Der Basler, dessen überraschende Absetzung als Landespräsident des Pharmakonzerns Novartis zu Beginn des Dezembers 2024 bekannt gegeben wurde, hat bisher immer ein Stück weit in den Fußstapfen seines berühmten Vaters, dem ehemaligen Präsidenten des Vororts, Andres F. Leuenberger, gewandelt.
Der Vater hatte mehr Einfluss
Matthias Leuenberger verdankt seinen beruflichen Aufstieg in erster Linie seinem Engagement in Schweizer Wirtschaftsverbänden. Der 59-Jährige ist derzeit noch Präsident des Branchenverbands der chemisch-pharmazeutischen Industrie Scienceindustries Schweiz sowie Vorstandsmitglied von Economiesuisse und Interpharma, dem zweiten großen Lobbyverband des lokalen Pharmasektors.
Im Vergleich zu seinem Vater ist Matthias Leuenberger jedoch eine kleinere Persönlichkeit geblieben. Andres F. Leuenberger hat sich als Manager beim Novartis-Konkurrenten Roche einen Namen gemacht und später das Präsidentenamt bei der Versicherung Swiss Life sowie im Vorstand der Swissair-Gruppe übernommen. Er führte die Vororte ab 1993 und fusionierte im Jahr 2000 mit dem damals führenden Verband der Schweizer Wirtschaft, der Gesellschaft zur Förderung der Schweizer Wirtschaft, kurz Wirtschaftsförderung oder WF, zu Economiesuisse.
Diese Fusion machte Andres F. Leuenberger in der ganzen Schweiz bekannt. Bereits während seiner Amtszeit als Präsident der Vororte hatte er es geschafft, der Schweizer Wirtschaft eine starke Stimme zu verleihen. Als er Ende 2001 als Präsident von Economiesuisse zurücktrat, wurden seine zahlreichen Abstimmungserfolge im damaligen Newsletter des Verbands gewürdigt. Dort hieß es: “Im sozialpolitischen Bereich wurden alle Erweiterungsanträge von links zur Abstimmung gebracht.”
Ein Vierteljahrhundert später agiert Economiesuisse in einem völlig anderen Umfeld. Angesichts einer Reihe von Abstimmungsniederlagen, wie dem Ja zur 13. AHV-Rente in diesem Jahr oder der Genehmigung von zwei Wochen Vaterschaftsurlaub vor vier Jahren, die kostspielige soziale Erweiterungen zur Folge hatten, wünschen sich große Teile der Wirtschaft möglicherweise den Einfluss der Vergangenheit zurück. Dennoch hat der aktuelle führende Verband der Schweizer Wirtschaft zunehmend Schwierigkeiten, seine eigenen Ideen durchzusetzen.
Verfechter des bilateralen Weges
Die Probleme, die kürzlich den Sohn des ehemaligen Präsidenten der Vororte mit seiner Absetzung als Novartis-Landespräsident erwischten, scheinen auf den ersten Blick wenig damit zu tun zu haben. Dennoch sind sie symptomatisch für die Schwierigkeiten, mit denen Economiesuisse und andere Schweizer Wirtschaftsverbände im politischen Lobbying konfrontiert sind.
Als Landespräsident von Novartis und Vorsitzender von Scienceindustries hat Matthias Leuenberger in Medienauftritten mehrfach klar Stellung bezogen. Beispielsweise hob er die Bedeutung der Fortführung des bilateralen Weges mit der EU hervor und äußerte sich zu gesundheitspolitischen Themen. Nach seiner vorzeitigen Pensionierung wird seine Stimme jedoch verstummen, da Leuenberger Scienceindustries nur bis zur nächsten Generalversammlung im Mai 2025 präsidieren wird.
Mit seinem Rücktritt von diesem wichtigen Branchenverband wird auch seine Rolle im Vorstand von Economiesuisse enden. Wie die Vertreter des Bankenverbands, des Versicherungsverbands und des Industrieverbandes Swissmem nimmt Leuenberger ex officio, also als Präsident von Scienceindustries, an dem Führungsgremium von Economiesuisse teil.
Die meisten Manager wollen sich nicht exponieren
Die Rolle des Schweizer Landespräsidenten bei Novartis war überwiegend repräsentativer Natur. Sie eröffnete dem Unternehmen, das über 10.000 Mitarbeiter in der Schweiz beschäftigt und somit nicht nur einer der größten Arbeitgeber, sondern auch einer der bedeutendsten Exporteure des Landes ist, die Möglichkeit, gezielte politische Lobbyarbeit zu leisten. Wer diese Aufgabe zukünftig übernehmen wird, bleibt unklar. Leuenbergers Rücktritt hinterlässt eine Lücke bei Novartis.
Vielleicht hat sich Novartis auch gefragt: Was interessiert uns die politische Lage in der Schweiz als globales Unternehmen? Novartis ist nicht allein mit dieser Haltung: Vertreter von Wirtschaftsverbänden beklagen seit Jahren die wachsende Kluft zwischen großen Unternehmen und der Schweiz. Während die Unternehmen hier ansässig bleiben, gibt es zunehmend weniger Manager unter ihnen, die sich öffentlich für die Interessen der Schweizer Wirtschaft einsetzen, so die Kritik.
Ein Beobachter, der enge Einblicke in die Aktivitäten der Schweizer Wirtschaftsverbände hat, sieht dies als gefährliche Entwicklung, möchte jedoch anonym bleiben. Am Ende läuft es auf ein “weder noch” hinaus. Nicht nur Vertreter prominenter Unternehmen scheuen sich vor politischen Aussagen, sondern sie sehen möglicherweise auch nicht mehr die Notwendigkeit, Wirtschaftsverbände mit ihren Mitgliedsbeiträgen zu unterstützen.
Auch KMU-Vertreter sind zunehmend besorgt
Monika Rühl, die Direktorin von Economiesuisse, bestätigt, dass es schwieriger geworden ist, Persönlichkeiten aus dem Mitgliedskreis für Auftritte auf Podien oder für Medieninterviews zu gewinnen. Sie führt dies auf das rauere Klima zurück, das allgemein im politischen Umfeld in der Schweiz herrscht. Angesichts des aggressiven Tons an vielen Orten denken auch einige KMU-Vertreter zweimal darüber nach, ob sie sich diesem aussetzen wollen. Rühl fügt hinzu, dass es bei internationalen Großunternehmen zudem komplizierter geworden ist, da Schweizer Bürger in ihren Managementgremien weniger vertreten sind als zuvor.
Als gewichtige Vertreter der Schweizer Wirtschaft, die weiterhin öffentlich zu politischen Themen Stellung beziehen, nennt Economiesuisse Severin Schwan von Roche und Paul Bulcke, den Vorsitzenden des Verwaltungsrats von Nestlé. Während seiner langen Amtszeit als CEO von Roche hat Schwan kaum eine Gelegenheit ausgelassen, bei Pressekonferenzen politische Stellungnahmen abzugeben, etwa zur Schweizer Gesundheitsversorgung oder zum Steuerumfeld. Seit seinem Wechsel zur Präsidentschaft vor fast zwei Jahren ist es jedoch deutlich ruhiger um Schwan geworden.
In Bezug auf die Entwicklung der Mitgliederzahlen betont der führende Verband der Schweizer Wirtschaft, dass er hauptsächlich aus Branchenverbänden und Handelskammern besteht. Nur wenige Unternehmen haben Einzelmitgliedschaften, da Unternehmen in der Regel bereits über die Branchenverbände und Handelskammern bei Economiesuisse vertreten sind.
Schmerzhafte Austritte bei Economiesuisse
Laut Rühl bleibt die Mitgliedsbasis weitgehend stabil, wobei sowohl bei Abgängen als auch bei Neuzugängen jährlich nur wenige Veränderungen verzeichnet werden. Economiesuisse hat nur etwa 40 Unternehmen als direkte Mitglieder, die fast ausschließlich große Konzerne sind. Gleichzeitig betont der Verband immer wieder, dass er die Interessen