A recent study highlights a concerning decline in qualified professionals within German daycare centers, exacerbated by an increasing reliance on untrained staff. While the situation is comparatively better in Eastern Germany, significant disparities exist across states, with alarming drops noted in regions like Berlin and North Rhine-Westphalia. Many employees report feeling overwhelmed, and a large portion is considering leaving the profession. The study emphasizes the critical need for educational qualifications to maintain the quality of early childhood education.
Fachkräftemangel in Kitas: Alarmierende Entwicklungen
Eine aktuelle Studie zeigt, dass der Fachkräftemangel in deutschen Kindertagesstätten zu einem Rückgang qualifizierter Fachkräfte führt. Besonders positiv schneidet der Osten Deutschlands ab, wo die Situation in den Kitas besser aussieht. Gleichzeitig fühlen sich viele Mitarbeiter überfordert.
Die Untersuchung offenbart einen besorgniserregenden Trend: Der Anteil an Fachkräften in den Kitas nimmt ab, während zunehmend Personen ohne formale Ausbildung eingestellt werden. Dies geht aus der Analyse zum „Ländermonitor Frühe Bildungssysteme“ hervor.
Im Jahr 2017 hatten bundesweit noch über 82,5 Prozent der Mitarbeiter in 41 Prozent aller Kita-Teams eine relevante berufliche Qualifikation. Im Jahr 2023 liegt dieser Anteil jedoch nur noch bei etwa einem Drittel der Kita-Teams (32 Prozent). Die Arbeitsgruppe „Frühe Bildung“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fordert, den Anteil an Fachkräften in Kitas zunächst auf 72,5 Prozent zu erhöhen und langfristig auf 85 Prozent.
Unterschiede zwischen den Bundesländern
Die Studie zeigt, dass der Rückgang der Fachkräfte besonders in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen gravierend ist. Generell gibt es beträchtliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. In den ostdeutschen Kitas ist der Anteil an Fachkräften im Vergleich zum Westen höher: In Thüringen liegt dieser Anteil bei bis zu 89 Prozent, während er in Bayern nur bei drei Prozent liegt.
Eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt zudem, dass 13,6 Prozent der Kinder unter drei Jahren in Deutschland keinen Betreuungsplatz haben.
Die Regelungen zur Beschäftigung in Kitas variieren je nach Bundesland erheblich. In Baden-Württemberg können beispielsweise Hebammen oder Sprachtherapeuten ohne weitere Qualifikationen in Kitas arbeiten. In Niedersachsen dürfen unter bestimmten Voraussetzungen auch Eltern oder Rentner in Kitas tätig werden.
Angesichts des massiven Personalmangels in vielen Regionen könnte es laut Bildungsexpertin Anette Stein in Notfällen gerechtfertigt sein, die Anforderungen vorübergehend zu senken. Dennoch ist eine dauerhafte Reduzierung des Fachkräfteanteils nicht akzeptabel, was in vielen Bundesländern bereits zu beobachten ist.
Die Studie warnt, dass ohne ausreichende Bildungsqualifikationen die anspruchsvolle Arbeit mit Kindern kaum vorstellbar ist. Die Qualität der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung leidet stark.
Darüber hinaus zeigen neue Daten, dass viele Mitarbeiter erwägen, den Beruf zu verlassen. In einer aktuellen Studie der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Bertelsmann-Stiftung berichten fast die Hälfte der befragten Kita-Mitarbeiter, dass sie sich täglich oder fast täglich überfordert fühlen.
Etwa ein Viertel der Befragten schätzt die Wahrscheinlichkeit, kurzfristig oder mittelfristig aus dem Beruf auszusteigen, auf 80 Prozent oder höher. Besonders gefährdet sind jüngere Arbeitnehmer im Alter von 26 bis 30 Jahren.