Research reveals significant gender differences in depression, with women diagnosed at double the rate of men, yet men exhibit a threefold higher suicide rate. A CDC-supported study highlights that traditional diagnostic criteria may overlook symptoms in men, such as anger and irritability, leading to misdiagnosis. Approximately 10-15% of depressed men do not meet typical criteria. Cultural norms around masculinity further complicate recognition and treatment, suggesting a need for a shift in understanding and addressing male depression.
Wie bei vielen Krankheiten gibt es auch bei Depressionen geschlechtsspezifische Unterschiede, die lange Zeit unbemerkt blieben. Statistiken der WHO zeigen, dass vier von 100 Männern an Depressionen leiden, während dieser Wert bei Frauen doppelt so hoch ist. Überraschenderweise ist jedoch die Selbstmordrate bei Männern dreimal höher. Experten vermuten, dass dies damit zusammenhängt, dass ein wichtiges Symptom von Depressionen bei Männern oft übersehen wird.
Neue Erkenntnisse durch eine Studie
Eine von den US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) unterstützte Studie hat gezeigt, dass die gängigen Methoden zur Diagnostik von Depressionen bei Männern in den USA möglicherweise unzureichend sind. “Unsere aktuellen Diagnosekriterien konzentrieren sich auf Symptome wie Traurigkeit, Einsamkeit und sozialen Rückzug. Aber was ist, wenn sich Depressionen bei Männern eher durch Wut und Reizbarkeit äußern?” erklärt Jodi Frey, die Leiterin der Studie, in einem Interview.
Die Professorin für Sozialarbeit an der University of Maryland untersuchte über einen Zeitraum von fünf Jahren 500 Männer im Alter von 25 bis 64 Jahren aus Michigan. Viele dieser Männer wiesen ein erhöhtes Suizidrisiko auf, jedoch passten ihre Symptome nicht ins klassische Bild der Depression. Stattdessen zeigten sie ein moderates bis hohes Risiko für Wutausbrüche.
Hohe Zahl an Männern mit ‘atypischen’ Symptomen
Den Daten zufolge erfüllen 10-15 Prozent der Männer, die an Depressionen leiden, nicht die Kriterien traditioneller Diagnosemethoden, wie das Gesundheitsmagazin FitBook berichtet. “Wir müssen anerkennen, dass Männer Depressionen möglicherweise anders erleben, als wir bisher angenommen haben”, erklärt Frey. “Könnte es sein, dass der wütende Kollege, den niemand mag, tatsächlich depressiv ist?”
Obwohl viele Menschen ein Bewusstsein für Depressionen und typische Symptome wie Einsamkeit oder Traurigkeit entwickelt haben, sieht es bei Wut anders aus. Besonders am Arbeitsplatz sind reizbare Kollegen oft unbeliebt und werden nicht als erste Wahl für eine Zusammenarbeit betrachtet. Im Gegensatz zu anderen, bekannteren Symptomen von Depressionen wird oft kein Mitgefühl in diesem Fall gezeigt.
Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich: Bei der Diagnose von Depressionen, insbesondere bei Männern, ist ein Umdenken erforderlich. Nur so können Betroffene tatsächlich geholfen werden und ihr Umfeld mehr Verständnis zeigen. Freys Studie in den USA läuft daher weiterhin, um die Erkenntnisse rund um Wut, Männer und Depressionen zu vertiefen und die Ergebnisse in die Arbeitswelt zu integrieren. So können Arbeitgeber sensibilisiert und schnellere Maßnahmen ergriffen werden.
Überblick über die Krankheit: Häufige Symptome von Depressionen
Es ist wichtig zu betonen, dass Depressionen individuell erlebt werden und nicht jeder die gleichen Symptome zeigt. Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Ausprägung und Wahrnehmung von Depressionen können auch durch gesellschaftliche Normen und Erwartungen geprägt sein.
Die Symptome von Depressionen können sich bei Frauen und Männern unterschiedlich äußern. Während viele Symptome in beiden Geschlechtern vorkommen, gibt es oft geschlechtsspezifische Unterschiede.
Häufige Symptome in beiden Geschlechtern:
Häufige Symptome bei Männern:
Problem: Abweichung vom Ideal der Männlichkeit
Laut dem Psychotherapeuten Johannes Vennen fällt es vielen Männern schwer, ihre Gefühle zu benennen, was oft dazu führt, dass sie ihre Symptome nicht erkennen. Zudem sind alte Ideale der Männlichkeit, die mit Stärke und Macht verbunden sind, weit verbreitet – und diese passen nicht zum Bild einer Depression.
Eine Studie der American Psychological Association mit 19.000 männlichen Teilnehmern verdeutlicht, wie Bilder von Männlichkeit, Depressionen und Vorbehalte gegenüber Therapien miteinander verknüpft sind: Je mehr Männer sich an traditionellen Rollenbildern orientierten, desto höher war ihr Risiko für Depressionen und desto weniger suchten sie therapeutische Hilfe.