Wolfgang Gentner, a physicist, receives alarming news on June 29, 1941, about his colleague Frédéric Joliot-Curie, who has been arrested in Paris. Gentner, secretly opposed to the Nazi regime, oversees Joliot-Curie’s laboratory, vital for nuclear research aimed at developing an atomic bomb. Following Germany’s invasion of France, Gentner strives to protect their research from military exploitation, collaborating with Joliot-Curie to safeguard their work and prevent information from reaching the occupiers, despite ongoing challenges with their particle accelerator.
Die dramatische Geschichte von Wolfgang Gentner und Frédéric Joliot-Curie
An einem Sonntagmorgen erhält der Physiker Wolfgang Gentner eine Nachricht, die er seit langem befürchtete. Am 29. Juni 1941 wird sein Kollege, der Nobelpreisträger Frédéric Joliot-Curie, in Paris verhaftet. Während Gentner in seinem Hotel in der Nähe des Arc de Triomphe frühstückt, teilt ihm die aufgeregte Stimme seiner Frau mit, dass zwei französische Polizisten Joliot-Curie aus seinem Zuhause mitgenommen haben.
Gentner arbeitet im Auftrag des Heereswaffenamtes des nationalsozialistischen Regimes in Paris. Er hat die Aufsicht über das Labor von Joliot-Curie am Collège de France, wo er an kriegswichtigen nuklearen Forschungsprojekten arbeiten soll. Eine heikle Mission, da Gentner ein langjähriger Freund des Franzosen und heimlich ein Gegner des Naziregimes ist. Daher versucht er sofort, am Sonntagmorgen herauszufinden, wo sich Joliot-Curie befindet und wer ihn verhaftet hat.
Die Rüstungsforschung und die Gefahr der Atomwaffe
Die Nationalsozialisten hoffen, den Zweiten Weltkrieg schnell mit einer Wunderwaffe zu gewinnen: der Atombombe. Sie wollen das nukleare Wissen ihrer französischen Kollegen nutzen, wobei Frédéric Joliot-Curie als eine der führenden Persönlichkeiten in diesem jungen Forschungsfeld gilt. Sein Labor beherbergt den leistungsstärksten Teilchenbeschleuniger Europas, einen Zyklotron. Gentner wird später berichten: “Es wurde beschlossen, ihn in Paris zum Laufen zu bringen.” Er soll dabei helfen.
Die Grundlagen für diese Forschung wurden im Dezember 1938 von den deutschen Chemikern Otto Hahn und Fritz Strassmann gelegt, die entdeckten, dass Atomkerne “platzen” können, was zuvor als unmöglich galt. Nur Lise Meitner, die vor den Nazis aus Berlin nach Schweden geflüchtet war, konnte den Prozess erklären: Der Uran-Kern spaltet sich unter Neutronenbeschuss in zwei kleinere Kerne, wobei eine enorme Energiemenge freigesetzt wird.
Joliot-Curie erkannte sofort die Bedeutung dieser Entdeckung und veröffentlichte kurze Zeit später einen wissenschaftlichen Artikel, in dem er die kontinuierlichen neuen Kernspaltungen beschrieb. Dies führte zu der Frage: Was wäre, wenn diese Neutronen weitere Kernspaltungen auslösen? Eine Kettenreaktion könnte entstehen, die eine kontrollierte Freisetzung enormer Energiemengen ermöglichen würde.
Nach der Invasion Frankreichs durch Hitlers Truppen im Sommer 1940 wurde Joliot-Curies Labor sofort vom Militär besetzt. Es war entscheidend, dass kein Material oder Gerät das Labor verließ. Gentner wurde gebeten, das Labor zu überwachen, und sollte bei der Arbeit am Zyklotron helfen.
Obwohl Gentner zunächst als Dolmetscher für die Vernehmung von Joliot-Curie fungierte, suchte er bald nach Wegen, um sicherzustellen, dass die Forschung nicht für militärische Zwecke eingesetzt wurde. Gemeinsam mit Joliot-Curie entschloss er sich, alle Experimente am Collège de France zu schützen und keine Informationen an die Besatzer weiterzugeben.
In den ersten Monaten gab es immer wieder Störungen mit dem Zyklotron, aber Gentner und Joliot-Curie blieben entschlossen, ihre Forschung vor den Machenschaften der Nazis zu schützen.