Wladimir Putin has recently intensified his focus on rare earths and metals, convening key officials to explore better utilization of Russia’s vast resources. He proposed partnership opportunities to the U.S., particularly in occupied Ukrainian territories. This shift positions the U.S. as a potential ally, despite ongoing tensions. While Putin seeks recognition as an equal partner, he emphasizes that any peace in Ukraine must align with Russian interests, rejecting a mere ceasefire without addressing the conflict’s root causes.
Putins Interesse an Seltenen Erden und Metallen
Der russische Präsident Wladimir Putin zeigt plötzlich ein verstärktes Interesse an seltenen Erden und Metallen. Am Montagabend, dem dritten Jahrestag des groß angelegten Angriffs Russlands auf die Ukraine, versammelte er wichtige Regierungsbeamte, die sich mit Industrie, Wirtschaft, Rohstoffen und Energiepolitik befassen, zu einer Videokonferenz. Dabei diskutierten sie, wie Russlands riesige Vorräte an diesen begehrten Rohstoffen besser genutzt werden könnten.
Kooperationsangebot an die USA
In einem anschließenden Fernsehinterview mit einem seiner engsten Berichterstatter bot er den Amerikanern seine Partnerschaft in dieser Angelegenheit an. Russland verfügt über deutlich größere Reserven dieser Rohstoffe als die Ukraine. Sollte die US-Regierung oder amerikanische Unternehmen interessiert sein, wäre Russland bereit zur Zusammenarbeit – insbesondere in den „neuen Gebieten“, wie der Kreml die besetzten Regionen in der Ukraine offiziell nennt. Putin könnte sich auch amerikanische Investitionen in den Bau eines Aluminiumwerks in Sibirien vorstellen.
Innerhalb weniger Wochen hat sich die USA von einem vermeintlichen Übel und kolonialen Ausbeuter in einen vielversprechenden Partner für den Kreml gewandelt. Diese plötzliche Kehrtwende wird von der Staatspropaganda begleitet, auch wenn sie möglicherweise nicht überall auf Begeisterung stößt. Putins Gespräche über seltene Erden wirken vor dem Hintergrund der amerikanischen Bemühungen um die Rohstoffe der Ukraine fast grotesk, als würde ein Bietergefecht um ein Thema stattfinden, das den Kreml bis vor Kurzem kaum berührt hat.
Diese Entwicklungen bieten eine Zielscheibe. Einerseits wird die Theorie Putins beschworen, dass der Westen lediglich an Russlands Rohstoffen interessiert sei und dass es notwendig sei, diese in eigenen Händen zu halten. Andererseits bestätigt es das Stereotyp Russlands als bloßen Rohstofflieferanten.
Das wirtschaftliche Potenzial Russlands spielt eine zentrale Rolle in der Annäherung zwischen Russland und Amerika. Putin hat verstanden, dass Präsident Donald Trump in erster Linie an Geschäften und Vorteilen für die USA interessiert ist. Er scheint dies nutzen zu wollen, um als gleichwertiger Partner anerkannt zu werden. Dies wird auch dadurch unterstützt, dass Kirill Dmitriev, der Chef des Russischen Direktinvestitionsfonds, eine bedeutende Rolle in den Gesprächen mit den USA einnimmt.
Nach der ersten Gesprächsrunde in Riad kalkulierte er öffentlich, wie viele Hunderte von Milliarden Dollar amerikanische Unternehmen aufgrund des Ukraine-Kriegs in Russland verloren haben und welche Chancen ihnen für die Zukunft entgehen. Die Aussicht auf eine Wiederbelebung der Wirtschaftsbeziehungen und die Lockerung der Sanktionen belebte die Moskauer Börse und stärkte den Rubel gegenüber dem Dollar so sehr, dass selbst die Regierung besorgt wird. Die Euphorie übersieht, dass die Rahmenbedingungen für ausländische Investitionen in Russland in den letzten drei Jahren alles andere als einfacher geworden sind.
Es scheint, als würden sich Russland und Amerika mit atemberaubender Geschwindigkeit annähern. Die USA geben lang gehegte Positionen auf, und Russland fühlt sich plötzlich verstanden. Putins Sprecher Dmitri Peskov lobte die nun “ausgewogene Haltung” Amerikas zur Ukraine. Dennoch überstrahlen die vielen optimistischen Aussagen und die sichtbaren Bemühungen der Russen, Trump zu schmeicheln, die Tatsache, dass beide wohl nicht immer dasselbe im Sinn haben.
Von Anfang an war klar, dass Trump auf ein schnelles Ende dessen abzielte, was er als „sinnlosen Krieg“ ansah. Er deutet wiederholt an, dass der Frieden nicht weit entfernt sei. Für Putin ist es bereits ein erheblicher Gewinn, als gleichwertiger Partner behandelt zu werden. Ein Frieden in der Ukraine um des Friedens willen ist jedoch nicht im Interesse des Kremls. In den letzten Tagen und Wochen haben russische Offizielle immer wieder betont, dass es nicht nur um einen Waffenstillstand gehen kann, sondern dass die Ursprünge des Konflikts geklärt werden müssen.
Moskau versteht dies auch als eine Veränderung der europäischen Sicherheitsordnung mit einem Abzug der NATO und der USA zumindest aus Osteuropa. Außenminister Sergei Lawrow wies am Mittwoch in Katar die Vorstellung zurück, dass Frieden entlang der Frontlinie möglich sei. Dies ist einerseits ausgeschlossen, weil es der russischen Verfassung widerspricht, und andererseits, weil auch das Gebiet, das bei der Ukraine bleibt, von „rassistischen Gesetzen“ befreit werden muss. Das bedeutet zweierlei: Russland wird darauf bestehen, die vier im Herbst 2022 annektierten ukrainischen Regionen innerhalb ihrer Verwaltungsgrenzen zu behalten, obwohl es nur Teile davon erobern konnte. Und es möchte in der Lage sein, die zukünftige politische Ordnung in der Ukraine zu beeinflussen, was auch die Behandlung der russischen Sprache und Kultur umfasst.
Russland hat nichts gegen die Staatlichkeit der Ukraine, solange das Land freundlich zu Russland eingestellt ist, erklärte Putin am Montag in dem Fernsehinterview. „Freundlich“ ist das Euphemismus für eine Politik, die auf die Interessen Russlands ausgerichtet ist. Lawrows Stellvertreter Sergei Ryabkov hatte zuvor gewarnt, dass ein zu schneller Waffenstillstand, wie von den Amerikanern gewünscht, schnell gebrochen werden würde, mit gravierenden Folgen für die russisch-amerikanischen Beziehungen. Lawrow äußerte sich mehrfach stark gegen die Möglichkeit europäischer Friedenssicherungstruppen in der Ukraine.
Bisher haben Russland und die USA nur oberflächlich, nicht substantiell über die Ukraine gesprochen, so Putin. Dies steht im Gegensatz zu Trumps Aussagen. Es könnte sein, dass hinter den Kulissen mehr verhandelt wird, als der Kreml derzeit zugeben möchte. Momentan scheint jedoch nur Trump auf eine schnelle Friedenssuche zu drängen, während Putin es nicht eilig hat.