Grönland is holding parliamentary elections amid renewed attention from Donald Trump, who previously suggested buying the island. His comments often carry an ironic tone, and Trump emphasizes Grönland’s strategic importance for U.S. national security and resource acquisition, particularly in light of China’s investments there. Critics, including former advisor John Bolton, express concern over Trump’s blunt rhetoric and its potential to undermine diplomatic relations with NATO allies like Denmark and Grönland.
Heute wählt Grönland, das Donald Trump ins Visier genommen hat, ein neues Parlament. Bereits in seiner ersten Amtszeit schlug der US-Präsident einen Kauf vor, und nun steht die Insel erneut im Mittelpunkt. Warum ist das so?
Wenn Donald Trump über Grönland spricht, hat das oft einen ironischen oder herablassenden Unterton. Als der US-Präsident letzte Woche in seiner Rede vor dem Kongress Grönland erwähnte, erntete er sofort Lachen von seinen eigenen Parteikollegen.
„Wir unterstützen euer Recht, über eure eigene Zukunft zu entscheiden“, sagte Trump in einem wohlwollenden Ton an die grönländische Bevölkerung. Unmittelbar danach fügte er hinzu: „Wenn ihr euch dafür entscheidet, heißen wir euch in den Vereinigten Staaten von Amerika willkommen. Wir benötigen Grönland für unsere nationale Sicherheit – sogar für die internationale Sicherheit.“
Der grönländische Premierminister Egede hat die Pläne von US-Präsident Trump zur Übernahme deutlich kritisiert.
Seltene Erden und andere Rohstoffe
Die USA unterhalten seit Jahrzehnten einen wichtigen Luftwaffenstützpunkt an der Nordwestküste der riesigen, größtenteils eisbedeckten Insel Grönland. 1951, zwei Jahre nach der Gründung der NATO, unterzeichneten die USA und Dänemark einen Vertrag über die „Thule Air Base“, die später in „Pituffik Space Base“ umbenannt wurde. Der Stützpunkt ist ein wesentlicher Teil des US-Frühwarnsystems für potenzielle Angriffe durch Interkontinentalraketen.
Vizepräsident JD Vance hebt dies hervor, wenn er über Grönland spricht, wie er es im Januar bei Fox News tat: „Was die Leute immer vergessen, ist: Wir haben bereits US-Truppen in Grönland. Grönland ist wirklich strategisch wichtig für die USA“, sagte Vance und wandte sich sofort dem Thema Rohstoffe zu.
Ähnlich wie in der Ukraine möchten die USA auch in Grönland langfristig seltene Erden und andere Rohstoffe fördern – und insbesondere China zurückdrängen, das ebenfalls begonnen hat, in Grönland in die Rohstoffförderung zu investieren. Aufgrund des schmelzenden Eises durch den Klimawandel werden in den kommenden Jahrzehnten umfangreiche zusätzliche Rohstoffvorkommen in Grönland zugänglich erwartet.
Grönland wählt ein neues Parlament. Welche Rolle spielt Trumps Interesse an der Insel dabei?
Kritik an unverblümter Sprache
Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit 2019 über einen möglichen „Kauf“ Grönlands gesprochen. Damals war John Bolton vorübergehend Trumps Nationaler Sicherheitsberater, bevor die beiden aufgrund eines Streits getrennte Wege gingen. Heute äußert Bolton Verständnis für Trumps Bestrebungen, Einfluss in Grönland zu gewinnen.
Im NPR-Radio zeigt Bolton jedoch Verständnis für die Bemühungen, kritisiert aber die unverblümte Sprache des US-Präsidenten, Grönland kaufen oder gar durch militärischen Druck zu einem US-Bundesstaat machen zu wollen. „Trump erkennt nicht die Ernsthaftigkeit der angesprochenen Themen, den Schaden, den er mit seiner Rhetorik anrichtet, manchmal auf Kindergarten-Niveau. Letztendlich erschwert er es, seine eigenen Ziele zu erreichen“, sagt Bolton und fügt hinzu: „Wenn die Leute sagen, das ist nur Trump, er macht Geschäfte, widerspreche ich: Welcher Geschäftsmann würde seine Kunden oder Verhandlungspartner öffentlich so schlagen? Trump scheint das nicht zu verstehen.“
Der Gazastreifen als schillernde Welt, die Ukraine als Rohstoffgrube: Ein Versuch, Trumps Sicht der Welt zu erklären.
‘Eineswegs werden wir es bekommen’
Einige Historiker weisen darauf hin, dass der Erwerb zusätzlicher Territorien in der Geschichte der USA in den letzten fast 250 Jahren recht verbreitet war. Louisiana, Florida, Alaska – diese Gebiete wurden von den damaligen Kolonialmächten Frankreich, Spanien und Russland gekauft. Auch bei der Annexion von Texas und Kalifornien spielte militärische Gewalt gegen Mexiko eine Rolle.
Heute ist die Situation jedoch grundlegend anders: Es handelt sich um NATO-Partner und Demokratien des 21. Jahrhunderts, Dänemark und das halbautonome Grönland.
Daher erscheint es klar fehl am Platz und gleichzeitig bedrohlich, als Trump seine Rede vor dem Kongress zum Thema Grönland mit den Worten abschloss: „Wir werden es bekommen. Auf die eine oder andere Weise werden wir es bekommen.“