Discovering the Wallenberg Family: The Wealthy Power Brokers Rivaling Elon Musk Yet Remain Unrecognized

On May 29, the Wallenberg family, one of the world’s most influential dynasties, gathers annually at their estate in Stockholm to discuss their legacy’s future. Their wealth, largely held in foundations, exceeds 300 billion SEK, allowing for sustained influence in Swedish and European economies. The family maintains significant control over major companies through strategic investments, with Jacob Wallenberg being a key figure in their operations and governance.

Ein Blick auf die Wallenbergs: Die mächtigste Familie Schwedens

Am 29. Mai kommt es auf Djurgården, der Insel der Reichen und Mächtigen in Stockholm, zu einem starken Verkehrsaufkommen. Auto für Auto fährt in die Einfahrt der Adresse Nummer 250. Das Anwesen trägt den Namen Täcka udden – auf Deutsch: den Mantel decken. Jedes Jahr an diesem Tag versammelt sich eine der einflussreichsten Familien der Welt, um über das Schicksal ihrer Dynastie zu entscheiden.

Abgesehen von einem exquisiten Menü – geräucherter Lachs mit pochiertem Ei, leicht gedünstetem Spinat, frischem Spargel mit geräucherter Butter und gefülltem Geflügel – dringen nur wenige Details über das Treffen der Wallenbergs an die Öffentlichkeit. Doch in diesem Jahr war alles anders. Ein Generationswechsel steht bevor, der nicht nur für die Familie, sondern auch für die schwedische und europäische Wirtschaft von entscheidender Bedeutung ist.

Die Grundpfeiler des Wallenberg-Erbes

Die Wallenbergs erscheinen nicht auf den Listen der reichsten Menschen der Welt, und das hat seinen Grund: Es ist nicht so, dass sie als Einzelpersonen übermäßig reich sind. Ein großer Teil des Vermögens der Dynastie ist in Stiftungen gebunden. Dies hat es ihnen ermöglicht, ihr Vermögen über Generationen hinweg zu erhalten, ohne Erbschaftssteuern zahlen zu müssen. Zudem haben die Familienmitglieder keinen direkten Zugang zu den Stiftungsfonds, was bedeutet, dass sie sich persönlich nicht bereichern können.

Der schwedische Historiker Gunnar Wetterberg hat ein Buch über die Wallenbergs geschrieben und erklärt: „Dank der Stiftungen konnten sie die Kontrolle über ihr Vermögen behalten.“ Die Geschichte der Dynastie beginnt im Jahr 1856, als die Industrialisierung in Schweden Fuß fasste. Der junge Marineleutnant André Oscar Wallenberg kehrte von einem USA-Aufenthalt zurück, wo er das Buch „Wie man eine Bank gründet“ gelesen hatte. In Stockholm gründete er die erste Privatbank Schwedens – die Stockholms Enskilda Banken, die später zur Skandinaviska Enskilda Banken (SEB) wurde und bis heute eine der führenden Banken in Nordeuropa ist.

Doch nach dem Tod von André Oscar Wallenberg stand das Imperium kurz vor dem Ende. Seine fünf Söhne stritten sich um das Erbe. Der älteste Sohn Knut übernahm die Präsidentschaft der Bank nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1886 und baute ein internationales Netzwerk auf. Knut wurde wohlhabend, spendete jedoch regelmäßig für verschiedene Bauprojekte in Stockholm, da er und seine Frau Alice kinderlos waren.

Als Knut 1914 Außenminister wurde, übernahm sein Halbbruder Marcus senior die Leitung der Bank. Marcus war das genaue Gegenteil von Knut – ein geiziger Workaholic, der Geld hauptsächlich in Geschäftsprojekte investierte. Historiker Wetterberg berichtet, dass Marcus alles tat, um seinen Bruder aus dem Familiengeschäft zu drängen. Nach dem Ersten Weltkrieg stellte Marcus sicher, dass Knut nicht mehr an der Bank beteiligt war.

Marcus erwartete, dass seine Söhne nach seinem Tod das Vermögen ihres kinderlosen Onkels erben würden. Doch Knut hatte eine Stiftung gegründet, in die sein gesamtes Vermögen fließen sollte. Wetterberg sagt: „Marcus fühlte sich betrogen, aber dieser Schritt stellte sich als das größte Glück für die Familie Wallenberg heraus.“ Ohne die Stiftung wäre das Vermögen über Generationen hinweg gesunken und unter zahlreichen Erben zerstreut worden.

Heute besitzen die Wallenbergs 16 Stiftungen mit einem Gesamtvermögen von über 300 Milliarden schwedischen Kronen (24 Milliarden Franken). Sie sind die wichtigsten privaten Förderer von Forschung in Schweden und werden in der fünften Generation von Peter junior – Spitzname: Poker – geleitet. Seine Aufgabe besteht darin, sicherzustellen, dass das Geld an den richtigen Stellen eingesetzt wird.

Strategien für anhaltenden Einfluss

Knut Wallenberg gründete nicht nur eine Stiftung, sondern auch eine Holdinggesellschaft. Im Jahr 1916 verschärfte Schweden seine Gesetze und erlaubte Banken nicht mehr, direkte Anteile an Industrieunternehmen zu halten. Um ihren Geschäftsansatz zu sichern, transferierten Knut und sein Bruder Marcus das Vermögen der Familie von der SEB zur Holdinggesellschaft Investor AB.

Heutzutage ist Investor AB Schwedens beliebteste Aktie und hat eine höhere Marktbewertung als die Börse in Stockholm. Die drei größten Wallenberg-Stiftungen halten 23,3 Prozent des Kapitals und 50 Prozent der Stimmrechte von Investor AB. Investor konzentriert sich auf langfristige Investitionen in überwiegend schwedische Unternehmen, wobei AstraZeneca, ABB und Atlas Copco zu den größten Unternehmen in Europa zählen.

Die Macht der Dynastie beschränkt sich jedoch nicht nur auf ihre finanziellen Mittel. Dank Vorzugsaktien kontrollieren die Wallenbergs einen signifikanten Anteil an allen Unternehmen, die an der schwedischen Börse notiert sind, mit relativ geringem Eigenkapital – geschätzt 40 Prozent. Im Fall von Ericsson, einem Unternehmen, das sich auf 5G-Technologie spezialisiert hat, hält Investor nur 2 Prozent des Kapitals, aber 24,5 Prozent der Stimmen.

Die beispiellose Konzentration von Macht in einem europäischen Vergleich hat die Wallenbergs zu einem wichtigen Akteur in der schwedischen Wirtschaft gemacht. Historiker Gunnar Wetterberg erklärt: „Jede Regierung – ob links oder bürgerlich – weiß, dass sie mit den Wallenbergs zusammenarbeiten muss, da dies am besten für Schweden ist.“ Die Wallenbergs sind aktive Investoren und besetzen Vorstandspositionen in all den Unternehmen, an denen Investor AB beteiligt ist. Dadurch können sie Einfluss ausüben, etwa bei der Wahl des CEO.

Jacob Wallenberg gilt als der einflussreichste der Familie. Er leitet den Vorstand von Investor und sitzt unter anderem im Vorstand von Ericsson. Zudem steht er an der Spitze des schwedischen Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbands.

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