Vincent Kompany, initially not the top choice for Bayern Munich’s coaching role, has quickly proven his worth with effective tactical adjustments that have led to significant success. Despite a rocky start in the Champions League, Bayern excels in the Bundesliga, maintaining a six-point lead. Kompany’s approach, dubbed ‘Kompanyball,’ has evolved to reduce risk, showcasing a strong defensive strategy. Meanwhile, Nuri Sahin of Dortmund aims to replicate Kompany’s success as he adapts his team’s tactics, hoping for a strong performance against Bayern in their upcoming match.
Vincent Kompany mag zwar nicht die erste Wahl als Trainer von Bayern gewesen sein, doch seine Entscheidung erwies sich als äußerst klug. Mit kleinen, jedoch effektiven Anpassungen hat er bereits große Erfolge erzielt. Nun versucht Nuri Sahin von Dortmund, ihm nachzueifern.
Vor einigen Jahren, als Vincent Kompany noch als verletzter Verteidiger agierte, schloss er sein Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Auszeichnung ab. Er hat ein gutes Gespür für Zahlen und Statistiken, wodurch Tabellen für ihn kein Neuland sind. Heute ist Kompany kein Fußballer mehr, sondern als Trainer aktiv. In dieser Funktion wurde er kürzlich zu einer Tabelle befragt, die seinen Arbeitgeber Bayern München betrifft.
‘Ich schaue mir die Tabelle nicht an’, sagte Kompany. ‘Weil ich die Tabelle noch nicht verstehe.’ Wie ernst er das meinte, bleibt unklar. Klar ist jedoch, dass es sich um die Champions-League-Tabelle handelt. Einige Trainer müssen sich erst an das neue Format gewöhnen. Nach dem Sieg in Paris belegt Bayern nach fünf von acht Spielen den 13. Platz. Um direkt für das Achtelfinale qualifiziert zu sein, müssen sie mindestens den 8. Platz erreichen und liegen aktuell nur einen Punkt davon entfernt.
In der Bundesliga zeigt sich der FC Bayern hingegen von seiner besten Seite – kürzlich bewiesen sie ihre Klasse auch in der Champions League gegen PSG.
Kompanies Fokus liegt jedoch vorerst nicht auf der Champions-League-Tabelle, während er sich der Bundesliga-Tabelle intensiver widmet. Am Samstag (30. November 2024, ab 18:30 Uhr im Live-Ticker und Radio-Bericht) trifft der FC Bayern auf Borussia Dortmund. Es ist das Topspiel des 12. Spieltags der Bundesliga – auch wenn BVB als Fünfter bereits zehn Punkte hinter den Rekordmeistern liegt.
Trainerwechsel bei Bayern: Von Alonso bis Rangnick
Die Suche nach einem neuen Trainer begann vor einigen Monaten, als Kompany ins Spiel kam. Xabi Alonso und Julian Nagelsmann waren ebenfalls im Gespräch, und es gab Verhandlungen mit Ralf Rangnick – doch es gab immer Hindernisse. Alonso blieb in Leverkusen, Nagelsmann beim DFB, und Rangnick ist nach wie vor Trainer der österreichischen Nationalmannschaft.
Als der Verein Kompany Ende Mai als neuen Trainer präsentierte, war das eine Überraschung. Zwar spielte Kompany attraktiv, doch nach dem Aufstieg war das Team im darauffolgenden Jahr abgestiegen. Zuvor hatte er zwei Jahre lang RSC Anderlecht trainiert, was nicht die übliche Voraussetzung für einen Trainerjob in München ist.
Aber Bayern wird ihre Entscheidung für Kompany wohl nicht bereuen. In den ersten elf Ligaspielen sammelten sie 29 von 33 möglichen Punkten. Kompany gehört nun zu den wenigen Trainern in der Bundesliga-Geschichte, die ihre ersten elf Spiele ungeschlagen bestritten haben. Seine Mannschaft hat sich somit an der Spitze abgesetzt: Der Vorsprung auf Eintracht Frankfurt, die auf dem zweiten Platz stehen, beträgt sechs Punkte, RB Leipzig liegt acht Punkte zurück und Leverkusen neun.
Strategische Anpassungen bringen Erfolge
Es gibt mehrere Gründe für diesen Erfolg. Frankfurt hat zwar ein talentiertes Team, aber sie sind noch kein Topteam. Leipzig war früher ein Spitzenteam, zeigt derzeit jedoch schwache Leistungen. In Leverkusen läuft es nicht mehr so rund, und Dortmund hat nur dann Erfolg, wenn sie nicht reisen müssen. Bayern profitiert von diesen Umständen.
Die Spieler von Bayern profitieren offensichtlich von Kompanies Coaching. In den ersten Wochen ließ er sie aufregenden Fußball spielen. Sie setzten früh auf Pressing und störten oft den Aufbau des Gegners erfolgreich. Chancen wurden kreiert und Tore erzielt – man sprach von ‘Kompanyball’.
Doch auch dieser ‘Kompanyball’ hatte seine Schwächen. Beispielsweise tauchten die Innenverteidiger oft weit in der gegnerischen Hälfte auf. Ein Moment der Unachtsamkeit, ein Ballverlust – und Manuel Neuer sah manchmal mehr gegnerische Spieler als eigene Verteidiger vor sich. Dies führte auch zu Niederlagen in der Champions League, sowohl gegen als auch gegen FC Barcelona. Dazwischen war das 3:3 gegen Frankfurt in der Liga ebenfalls ein mögliches Debakel.
Mit weniger Risiko zum Erfolg
In München wird weiterhin ‘Kompanyball’ gespielt, allerdings mit weniger Risiko. Die wichtigste Änderung: Die Innenverteidiger Dayot Upamecano und Min-jae Kim positionieren sich einige Meter tiefer, was ihnen mehr Zeit gibt, sich auf die Angriffe des Gegners nach einem Ballverlust vorzubereiten. Auch die Offensivspieler pressen nicht mehr ständig im gegnerischen Strafraum.
Diese minimal invasiven Anpassungen von Taktiker Kompany wurden mit der Präzision eines Chirurgen umgesetzt. Seitdem hat Bayern sechs Spiele absolviert und alle gewonnen. Sie erzielten 17 Tore und kassierten kein einziges.
Selbstbewusstsein in Dortmund vor dem Duell
In Dortmund hat man das natürlich beobachtet und zeigt sich dennoch optimistisch für das Topspiel. ‘Wir werden auch gegen Bayern gewinnen’, sagte Sportdirektor Lars Ricken. An der Seitenlinie steht seit diesem Sommer Nuri Sahin, ein ehemaliger Dortmunder Spieler und zuletzt Assistent von Edin Terzic.
Sahin, 36, war der Wunschkandidat in Dortmund, auch wenn seine Trainerlaufbahn nur zwei Jahre bei Antalyaspor umfasst. Doch man war sich einig, dass Sahin dort anknüpfen würde, wo viele Trainer nach Jürgen Klopps Abgang gescheitert sind: ein Team aus talentierten Fußballern zu formen, das keinen Grund zur Diskussion über ihre Mentalität gibt.
Sahin trifft die richtigen Entscheidungen
Unter Sahin hat Dortmund in 18 Pflichtspielen sechs Niederlagen hinnehmen müssen, alle auswärts. Deshalb ist BVB nur Fünfter in der Bundesliga. Positiv ist jedoch, dass die Mannschaft in der Heimtabelle an der Spitze steht. Vor dem Spiel gegen Bayern ist das keine schlechte Nachricht. Das Duell wird in Dortmund ausgetragen.
Hoffnung schöpft man auch durch Sahins Arbeit. Nach vier Niederlagen in sechs Spielen im Oktober passte Sahin die Taktik an. Aus einem 4-2-3-1 wurde ein 4-3-3, eine weitere minimal invasive Anpassung, die ebenfalls mit chirurgischer Präzision umgesetzt wurde.
Seitdem zeigt sich das Mittelfeld ausgeglichener, was auch auf die Einbindung von ‘