The tenth edition of the Vendée Globe is currently underway, with Hamburg’s Boris Herrmann participating again aboard his yacht, Malizia – Seaexplorer. As he navigates the race, he reflects on the significance of the Advent season, sharing personal moments and his hopes for rounding Cape Horn by the end of December. Despite facing challenges and falling behind the leading group, Herrmann remains optimistic and focused on small victories. Meanwhile, competitors prepare for severe weather conditions, affecting their strategies as they transition from the Atlantic to the Indian Ocean. Amidst the competition, Team Malizia received the German Sustainability Award 2025 for its ocean data initiatives and environmental programs.
Die 10. Auflage des Vendée Globe hat begonnen
Die zehnte Ausgabe des Vendée Globe ist in vollem Gange. Der Hamburger Boris Herrmann zählt mit seiner Yacht Malizia – Seaexplorer zu den Favoriten bei seiner zweiten Teilnahme an diesem aufregenden Solo-Weltumsegelrennen. Alle aktuellen Nachrichten und Hintergrundinformationen zu diesem Event finden Sie in unserem Live-Blog.
Advent, Advent mit Boris Herrmann
Boris Herrmann hat zum ersten Advent Grüße verschickt und verraten, dass seine Frau Birte ihm einen Adventskalender geschenkt hat. Außerdem besitzt er ‘eine kleine Duftkerze in einem Glas mit Deckel, die ich anzünden kann.’ Zudem hat er den ersten Albatros gesichtet: ‘Es ist wunderschön hier draußen.’
Für ihn hat der 1. Advent eine besondere Bedeutung, wie der Hamburger Segler erklärt: ‘Denn der Dezember hat begonnen. Dezember ist der eigentliche Vendée Globe. Ich hoffe, ich kann Kap Hoorn am 30. Dezember oder 1. Januar umrunden. Vier Wochen jetzt im Südatlantik, in den antarktischen Regionen, im Südpazifik.’
Die vergangene Woche war für ihn nicht einfach, beschreibt der fünfmalige Weltumsegler, doch er sieht ‘keine massiven Fehler. Ich hatte einfach diesen Rückstand am Äquator, der zu groß war, um mit den führenden Booten Schritt zu halten. Ich habe mein Bestes gegeben und hatte ein wenig Pech. So hat sich das entwickelt. Solche wetterbedingten Trennungen können vorkommen. Diese war drastisch.’
Doch das schockt ihn nicht. ‘Es war so. Ich habe das inhaltlich verarbeitet.’ Der Tag, an dem er in einem Video letzte Woche sagte, ‘dass ich manchmal weinen möchte, war der dunkelste Tag.’ Jetzt fühlt er sich ‘ziemlich gut. Ich habe gute Hoffnung, Kap Hoorn am 30. Dezember oder 1. Januar zu umrunden. Das ist meine große persönliche Herausforderung.’
Aktuell muss Boris Herrmann an den kleinen Erfolgen im Vendée Globe festhalten, um nicht das Vertrauen zu verlieren. Der Hamburger Segler, der über 1.200 Seemeilen hinter der Führungsgruppe liegt, konnte am Sonntagmorgen den 11. Platz erreichen, indem er die Schweizer Seglerin Justine Mettraux (Teamwork – Team Snef) überholte.
Allerdings ist der Rückstand des gebürtigen Oldenburgers auf die 38-Jährige immer noch sehr gering. Auch die Französin Clarisse Crémer (L’Occitane en Provence) ist ihm dicht auf den Fersen, sodass in den kommenden Stunden weitere Verschiebungen in der Rangliste nicht ausgeschlossen sind.
Die Verfolgergruppe bereitet sich auf den schnellen Übergang vom Atlantik zum Indischen Ozean und eine ganz neue Phase des Rennens vor. Sie müssen auch den ersten großen Sturm überstehen. Ein starkes Tiefdruckgebiet wird für die Mitte der Woche vorhergesagt, das die Flotte bis zu sieben Tage beschäftigen wird. ‘Dies ist das erste System, das Wellenhöhen von über sieben Metern verursachen könnte’, erklärte Jacques Caraes, stellvertretender Rennleiter. Es ist wichtig, die richtige Route zu finden – mit gutem Wind, aber auch nicht zu viel, um Überlastungen und Schäden am Boot zu vermeiden.
Die führende Gruppe steht bereits heute vor der schwierigen Entscheidung, ob sie in den kommenden Tagen nördlich oder südlich dieses Tiefdrucksystems segeln. Im Norden ist es nicht ganz so rau, der Wind ist günstiger – aber die Route ist auch länger. Der aktuell zweitplatzierte Charlie Dalin ist noch unentschlossen und beobachtet die Entwicklungen anhand der Wetterdaten: ‘Wichtiger als die Windstärke ist der Seegangs.’
Boris Herrmanns Rückstand auf die Führungsgruppe hat sich über Nacht leicht erhöht. Der Hamburger Segler liegt nun etwa 1.200 Seemeilen hinter Yoann Richomme (Paprec Arkéa) mit seiner Malizia. Der 41-Jährige befindet sich weiterhin in einem spannenden Duell um den ersten Platz mit seinem Landsmann Charlie Dalin (Macif Santé Prévoyance). Sébastien Simon (Groupe Dubreuil), der ebenfalls eine Zeit lang geführt hatte, ist ein wenig zurückgefallen, ebenso wie Thomas Ruyant (Vulnerable).
Nach Problemen mit einem Fischernetz und leichtem Wind hat Boris Herrmann in den letzten vier Stunden an Geschwindigkeit gewonnen. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 19,6 Knoten segelte die Malizia – Seaexplorer so schnell wie die Boote der Führungsgruppe. Allerdings hat sich sein Rückstand auf nun 1.162 Seemeilen wieder leicht erhöht, und er konnte sich nicht von seinen ‘Begleitern’ Clarisse Crémer (L’Occitane en Provence) und Justine Mettraux (TeamWork – Team Snef) absetzen.
Das Trio liegt jedoch nur etwa 160 Seemeilen hinter der zehntplatzierten Samantha Davies (Initiatives-Coeur). Ein Top-Ten-Platz ist also in Sicht.
Yoan Richomme hat den besten Übergang vom Atlantik zum Indischen Ozean geschafft. Obwohl nur knapp, führt der Franzose die Flotte mit Paprec Arkéa. Alles gut also? ‘Es ist nicht alles so, wie es scheint’, erklärte der Vendée Globe-Neuling mit einem Lachen: ‘Das Tiefdruckgebiet bereitet uns Probleme. Wir haben alle Schwierigkeiten, den richtigen Weg zu finden.’ Es ist wichtig, die riesigen Wellen und die stärksten Winde zu vermeiden.
Am Sonntagmorgen müssen die Segler der Führungsgruppe entscheiden, ob sie südlich des sehr starken Tiefdruckgebiets oder den längeren Weg weiter nördlich wählen. Richomme erwartet, einen Monat im Südatlantik zu verbringen. Aber: ‘Es geht darum, hier so schnell wie möglich – sicher und heil – herauszukommen.’
Boris Herrmann hingegen setzt auf die schwierigen Bedingungen. Dafür wurde die Malizia – Seaexplorer schließlich gebaut. Es bleibt nur abzuwarten, wie viele Seemeilen er in dem jetzt sehr großen Rückstand im Südatlantik aufholen kann.
Für Boris Herrmann läuft der Vendée Globe weiterhin nicht nach Wunsch. Mit einem Rückstand von 1.120 Seemeilen auf die Führungsgruppe belegt der Hamburger Segler derzeit den 13. Platz. Doch es gibt gute Nachrichten aus dem fernen Deutschland: Team Malizia wurde mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2025 in der Kategorie Sport ausgezeichnet.
Die Jury ehrte damit die Sammlung von Daten über die Ozeane sowie das Bildungsprogramm ‘My Ocean Challenge’ und die Aufforstung von Mangrovenwäldern auf den Philippinen durch den Malizia Mangrove Park. ‘A Race We Must Win – Climate Action Now!’ lautet