BMW Sees Over 80% Drop in Profits, Yet Electric Vehicle Sales Surge

The German automotive industry faces significant challenges, highlighted by BMW’s dramatic 84% profit decline in Q3, attributed to falling sales and recalls of 1.2 million vehicles due to brake component issues. Demand in China has also dropped by 30%. While BMW supports dealers with incentives, electric vehicle sales are on the rise, with expectations for increased future sales. Stock market reactions have been negative, reflecting concerns over potential tariffs under the new U.S. administration.

Die Krise der deutschen Automobilindustrie

Die deutsche Automobilbranche steht vor ernsthaften Herausforderungen. Nach Unternehmen wie Mercedes, VW und Audi hat nun auch der bayerische Autohersteller BMW im dritten Quartal einen dramatischen Gewinnrückgang bekannt gegeben. Laut einer Mitteilung aus München sank der Gewinn um fast 84 Prozent auf 476 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz fiel um nahezu 16 Prozent auf 32,4 Milliarden Euro, was auf sinkende Verkaufszahlen zurückzuführen ist. Die EBIT-Marge im Automobilbereich lag bei nur 2,3 Prozent, weit unter den eigenen Zielen des Unternehmens, die im Vorjahr noch bei fast 10 Prozent lagen.

CFO Walter Mertl äußerte sich in einer Telefonkonferenz und betonte, dass die Verkaufs- und Gewinnzahlen im Kontext außergewöhnlicher Herausforderungen betrachtet werden müssen.

Abnehmende Nachfrage und technische Rückrufe

Die Nachfrage in China zeigt einen kontinuierlichen Rückgang. Bereits im September musste BMW seine Prognose für 2024 aufgrund zweier Faktoren anpassen. Zum einen wurden 1,2 Millionen Fahrzeuge aufgrund technischer Probleme mit Bremskomponenten des Lieferanten Continental zurückgerufen, was dazu führte, dass 320.000 neue Autos nicht ausgeliefert werden konnten. Das betroffene Bauteil ist das Integrierte Bremssystem (IBS). Laut Unternehmensangaben sind zehn BMW-Serien, ein Alpina-BMW, zwei Mini-Modelle und ein Rolls-Royce-Modell betroffen, alle aus dem Zeitraum von Juni 2022 bis 2024.

“Deshalb haben wir einen hohen dreistelligen Millionenbetrag zurückgestellt,” erklärte CFO Mertl. Der Austausch der Teile für die meisten neuen Fahrzeuge soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Im aktuellen vierten Quartal zeigen sich jedoch bereits bessere Verkaufs- und Gewinnzahlen, sagte Mertl.

Gleichzeitig ist die rückläufige Nachfrage in China ein weiterer Belastungsfaktor für BMW. Dort sind die Verkaufszahlen um 30 Prozent auf 148.000 Fahrzeuge gesunken, wobei BMW nur ein Viertel seiner Autos in China verkauft. Laut Mertl ist mindestens die Hälfte des Verkaufsrückgangs auf den Lieferstopp wegen der Bremsprobleme zurückzuführen. Trotzdem spürt BMW auch eine allgemeine Nachfrageschwäche. Die Preise stehen unter Druck und schwanken stark, wobei sich dieser Trend voraussichtlich bis zum Jahresende fortsetzen wird.

Um seine Händler zu unterstützen, bietet BMW Rabatte und Liquiditätshilfen an. Im Gegensatz dazu entwickeln sich die Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen positiv. BMW hat 15 voll elektrische Modelle im Angebot und verkauft 17 Prozent seiner Autos als batterieelektrische Fahrzeuge. Das Unternehmen erwartet im kommenden Jahr einen signifikanten Anstieg. Mertl betonte, dass die erfolgreiche Verkaufsentwicklung von elektrifizierten Fahrzeugen ein klares Zeichen dafür ist, dass BMW auf dem richtigen Weg ist, die CO2-Emissionsziele der EU für 2025 zu erreichen.

In der neuen Fabrik in Debrecen hat die Vorserienproduktion des ersten SUVs der “New Class” begonnen. In München wird die Montage der ersten Limousine vorbereitet, und in Landshut läuft die Vorserienproduktion der Gehäuse für Elektromotoren. Zudem wird ein Werk für Batterien in Irlbach-Strasskirchen errichtet.

BMW-CEO Oliver Zipse zeigt sich gelassen gegenüber möglichen US-Zöllen auf Autos aus Europa. Die meisten in den USA verkauften BMW-Fahrzeuge werden im SUV-Werk in Spartanburg produziert. Gleichzeitig kritisierte Zipse die geplanten EU-Zölle auf chinesische Elektroautos und warnte, dass dies den Ausbau der E-Mobilität in Europa bremsen und zu Gegenmaßnahmen führen könnte. Zwar importiert BMW das Elektro-SUV iX3 nicht mehr aus China in die EU, die neuen Elektro-Mini-Modelle Cooper und Aceman werden jedoch weiterhin importiert.

Auf dem Aktienmarkt wurden die Quartalszahlen von BMW negativ aufgenommen. Die Aktien von BMW sanken auf den niedrigsten Stand seit März 2022. Auch die Aktien anderer deutscher Automobilhersteller fielen erheblich, da die bereits angeschlagenen deutschen Automobilhersteller befürchten, dass unter der neuen Trump-Administration Zölle auf Autos verhängt werden könnten.

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