The German cross-country skiers celebrated a successful season finale in Lahti, with Victoria Carl achieving a historic second place in the overall World Cup standings, becoming the first German woman to reach the podium. Despite challenges during the final 50-km race, Carl defended her position against competitors. National coach Peter Schlickenrieder expressed pride in the team’s achievements. Therese Johaug dominated the final race, securing her 86th World Cup victory. The German team looks forward to future competitions and Olympic preparations.
Ein erfolgreicher Saisonabschluss in Lahti für die deutschen Langläufer
Der Saisonabschluss in Lahti war ein voller Erfolg für die deutschen Langläufer. Nach den Sprint-Siegen konnte Victoria Carl am Sonntag (23. März 2025) den zweiten Platz in der Gesamtwertung feiern.
Mit diesem Erfolg hat die Athletin aus Thüringen Geschichte geschrieben, denn sie ist die erste deutsche Langläuferin, die in der Gesamtwertung des Weltcups auf dem Podium steht. Carl hielt ihren zweiten Platz hinter der Gesamtsiegerin Jessie Diggins (USA) im letzten Wettkampf über 50 Kilometer im Massenstart. Obwohl die finnische Skifahrerin Kerttu Niskanen theoretisch an ihr vorbeiziehen hätte können, war der Abstand ausreichend, um den Platz zu verteidigen, auch wenn Niskanen schneller war. Dieser Erfolg wurde für Carl mit einem Preisgeld von 47.900 Euro versüßt.
Der Stolz des Nationaltrainers und die Freude der Athleten
Nationaltrainer Peter Schlickenrieder zeigte sich nach dem erfolgreichen Wochenende in Lahti begeistert über diesen “historischen” Moment. “Wenn man in Ausdauer-Rennen so gut ist, aber auch im Sprint glänzen kann, gehört man zu Recht zu den Besten der Welt”, lobte Schlickenrieder Carls Leistung. “Insgesamt haben fast alle Mädels einen Schritt nach vorne gemacht”, fügte der stolze Trainer in der Sportschau hinzu.
„Ich bin einfach so erschöpft. Ich hoffe, dass das Langlaufen in Deutschland davon einen weiteren Schub bekommt. Das tut uns allen gut. Wir können das“, äußerte Carl in einem Interview bei der Sportschau. Neben Carl strahlte auch Katharina Hennig, die den fünften Platz belegte. “Ich wollte beweisen, dass die alte Katha noch in mir steckt. Mental war die Saison sehr herausfordernd. Ich bin froh, dass ich zeigen konnte, dass ich es noch kann”, sagte Hennig am Mikrofon der Sportschau.
In der Zwischenzeit dominierte Therese Johaug das letzte Rennen der Saison eindrucksvoll. Die Norwegerin lief ein einsames Rennen, überrundete andere Konkurrenten und beendete nach 2:14.40 Stunden. Johaug war mehr als eine Minute schneller als ihre Teamkollegin Astrid Oeyre Slind, die ebenfalls allein auf der Strecke war und mit einem Abstand von über zwei Minuten das Ziel erreichte, während Ebba Andersson (Schweden) gegen die hart kämpfende Teresa Stadlober (Österreich) den dritten Platz sicherte.
Katharina Hennig hatte ebenfalls lange Zeit die Möglichkeit, den letzten Podiumsplatz zu erreichen und wurde letztlich als beste Deutsche Fünfte. Die Klassik-Spezialistin konnte Niskanen in den letzten Metern hinter sich lassen, was auch für Carls zweiten Platz in der Gesamtwertung von Bedeutung war.
Hennig wirkte nach einer langen, schwierigen Saison zunächst frisch und führte die erste große Verfolgergruppe über Kilometer an. Auch Carl kämpfte hart in der siebenköpfigen Gruppe, hatte jedoch zunehmend Schwierigkeiten. Mitten im Rennen wurde die Müdigkeit zu groß, und Carl musste am Anstieg abreißen lassen, schaffte es aber, einen totalen Zusammenbruch zu verhindern und verteidigte ihren achten Platz (+6:18,4 Minuten), wodurch sie ihren dritten Platz im Distanz-Weltcup und den zweiten Platz in der Gesamtwertung behauptete.
Hennig hingegen durfte lange von einem dritten Platz träumen. Etwa 20 Kilometer vor dem Ziel schuf Andersson nach dem Skiwechsel einen kleinen Abstand und lief einige Sekunden vor Hennig, Niskanen und Stadlober. Nur die Österreicherin hatte noch genug Kraft, um zu Andersson aufzuschließen, während Hennig und Niskanen nicht folgen konnten und schnell einen erheblichen Rückstand aufbauten. Hennig finishte mehr als eine Minute hinter dem dritten Platz, während Johaug vier Minuten schneller war als die beste Deutsche.
Zusätzlich zu Hennig und Carl hatten auch Pia Fink (17./+8:52,7 Minuten) und Katherine Sauerbrey (25./+11:48,6 Minuten) zu kämpfen, um die Saison über die lange Distanz zu beenden.
Nach den sensationellen Siegen im Sprint und Teamsprint trugen die deutschen Langläufer ein ständiges Lächeln im hohen Norden. Einige mochten enttäuscht sein, dass die Saison nun zu Ende ist. Die Deutschen lassen die Saison in Skandinavien ausklingen, trainieren im Schnee und nehmen an kleineren Wettkämpfen teil.
Nach einem kurzen Urlaub geht es am 28. April mit den Vorbereitungen für die neue Saison weiter. “Es gibt keine langen Urlaube in den Südsee”, scherzte Schlickenrieder. Sie starten früh, denn die Olympischen Spiele beginnen am 6. Februar. Daher muss man früh in Topform sein, blickt Schlickenrieder voraus.
Ob Johaug sich erneut anstrengen wird, ist noch offen. Die Norwegerin wollte eigentlich gar nicht in Lahti starten. Das “schöne Wetter” ließ sie jedoch letztendlich antreten. Johaug reiste speziell für das 50-km-Rennen an und sicherte sich nach einer einsamen Fahrt den 86. Weltcup-Sieg in der Sonne durch die Wälder von Lahti. Sie hatte sich früh von ihrer einzigen ernsthaften Konkurrentin Slind abgesetzt und lief allein zum Sieg.
Es ist möglich, dass dieser beeindruckende Erfolg Johaug motiviert, ihre Karriere um eine weitere Saison zu verlängern. Ursprünglich hatte sie geplant, ihre Karriere nach dem Blitz-Comeback – sie kehrte nach einer Pause für die Heim-Weltmeisterschaften in Trondheim zurück – zu beenden. Eine definitive Aussage gab die Norwegerin jedoch nicht. “Ich glaube nicht, dass es eine Olympiade für mich geben wird. Ich bin mir zu 99 Prozent sicher, dass ich das nicht schaffen kann”, sagte Johaug vor dem Rennen.
Wer hat den Thron beansprucht und den Gesamtsieg errungen? In vielen Sportarten wurden die Entscheidungen bezüglich des großen Kristallballs bereits getroffen. Ein Überblick.