Boris Herrmann is competing in the 2023 Vendée Globe aboard his yacht, Malizia – Seaexplorer. Currently in eighth place, he has reduced the gap to the seventh position while the leading trio, led by Charlie Dalin, is on track to break the previous record. Despite facing challenging conditions, Herrmann remains optimistic about reaching Cape Horn by year-end. The competition remains fierce, with tight margins between the top sailors, highlighting the intense nature of this solo round-the-world race.
Die Vendée Globe 2023: Boris Herrmann und die Herausforderungen
Die 10. Auflage der Vendée Globe ist im vollem Gange, und der Hamburger Segler Boris Herrmann nimmt zum zweiten Mal mit der Malizia – Seaexplorer teil. Für alle aktuellen Nachrichten und Hintergründe zu diesem spektakulären Solorundfahrt-Rennen um die Welt bietet der NDR einen Live-Blog.
Das Führungs-Trio auf Rekordkurs – Herrmann bleibt auf Platz acht
Nur einen Tag zuvor hatte der außergewöhnliche Segler Charlie Dalin (Macif Santé Prévoyance) seine gesamte Segelausrüstung optimiert und sich einen Vorsprung von 30 Seemeilen auf seinen zweitplatzierten Landsmann Yoann Richomme (Paprec Arkéa) erkämpft. Sébastien Simon (Groupe Dubreuil) liegt etwa 47 Seemeilen hinter Dalin.
Angesichts des Tempos der vergangenen Tage, in denen das Führungs-Trio sich zu Höchstleistungen angetrieben hat, könnten alle drei Segler die Rekordzeit von Armel Le Cléac’h aus dem Jahr 2016 (74 Tage, 3 Stunden, 35 Minuten und 46 Sekunden) unterbieten. Derzeit könnten sie rund um Heiligabend Kap Hoorn erreichen.
Boris Herrmann hat seine Position auf Rang acht gefestigt, die er erst am Vorabend erobert hatte. Der Hamburger Segler hat seinen Rückstand auf den siebtplatzierten Titelverteidiger Yannick Bestaven (Maitre CoQ V) auf 93 Seemeilen verringert. Allerdings hat die gesamte Verfolgergruppe über Nacht in leichten Winden einige Seemeilen verloren.
Mit seinem Malizia – Seaexplorer hat Herrmann, wie erhofft, die Hochdruckzone umfahren und sich auf den achten Platz vorgearbeitet. Nach Sam Goodchild (Vulnerable) hat der Oldenburger auch Paul Meilhat (Biotherm) hinter sich gelassen.
Der Abstand zum Führungs-Trio, das immer noch von Charlie Dalin angeführt wird, beträgt nun 951 Seemeilen. Herrmann konnte jedoch den Abstand zum derzeit siebtplatzierten Titelverteidiger Yannick Bestaven auf 136 Seemeilen verringern.
Dalin zurück auf Platz eins
Nachdem Yoann Richomme (Paprec Arkéa) und Sébastien Simon (Groupe Dubreuil) kürzlich von einem großen Coup träumten, hat Charlie Dalin erneut die Führung übernommen. Der Skipper von Macif Santé Prévoyance hat seine beiden Konkurrenten überholt.
Das Rennen bleibt extrem spannend. Dalin führt nur 6,4 Seemeilen vor Richomme, während Simon nur 7,7 Seemeilen zurückliegt. Boris Herrmann hält weiterhin den neunten Platz, doch der Hamburger ist nur 13,8 Seemeilen hinter Paul Meilhat (Biotherm).
Der ungarische Segler Szabolcs Weöres hat am Mittwoch mit seinem Imoca New Europe in Kapstadt angelegt, nachdem er am Montag aufgrund eines gebrochenen Stay aufgegeben hatte. Er hat in der Vergangenheit bereits Reparaturstopps einlegen müssen und blickt trotz der Schwierigkeiten positiv auf seine Erfahrungen zurück.
Herausforderungen und Chancen für Herrmann
Der NDR-Experte Tim Kröger schätzt Boris Herrmanns Plan, bis zum Jahreswechsel Kap Hoorn zu erreichen, als realistisch ein. “Sein Design ist für das Segeln mit Rückenwind in großen Wellen gebaut. Wenn die anderen zurückschalten müssen, kann Boris mit seiner Allradantrieb-Technologie weiterhin Vollgas geben,” erklärt der zweimalige Weltumsegler. “Es ist großartig, dass er seine Verbindung zur zweiten Gruppe gefunden hat.”
Die aktuelle Dreikampf an der Spitze begeistert auch den Admiral’s Cup-Gewinner: “Es ist verrückt, was sie abliefern. Dalin und Richomme segeln mit einem Abstand von 900 Metern – auf der anderen Seite des Globus im Südatlantik. Das ist Match Racing auf höchstem Niveau.”
Boris Herrmann sieht die raueren Bedingungen als Chance, aufzuholen. “Ich bin überzeugt, dass wir vor dem 1. Januar Kap Hoorn erreichen werden,” sagt er optimistisch. Doch könnte die Konkurrenz stark bleiben.
Herrmann kämpft mit höheren Wellen als einige seiner Gegner. Während er und Goodchild mit Wellen von etwa dreieinhalb Metern konfrontiert sind, segeln Meilhat und die anderen in ruhigeren Gewässern. Die Frage bleibt, wie lange sie dem Tiefdruckgebiet entkommen können.
Sébastien Simon (Groupe Dubreuil) hat seine Führung verteidigt, aber der Abstand zu Dalin und Richomme ist geschrumpft. Trotz technischer Schwierigkeiten bleibt Simon optimistisch und träumt von einem großen Coup, während Herrmann nach weiterem Rückstand strebt.