The 10th edition of the Vendée Globe has commenced, with Hamburg sailor Boris Herrmann, aboard Malizia – Seaexplorer, among the favorites in his second attempt. In a recent interview, he expressed hope for a fresh start and aims to round Cape Horn by January 1. Currently in 11th place, Herrmann is facing challenging conditions as he navigates the Agulhas Current. He is determined to stay focused on small victories as he competes against a strong field, including leaders Charlie Dalin and Yoann Richomme, while preparing for an impending storm in the Indian Ocean.
Die 10. Ausgabe der Vendée Globe hat begonnen
Die 10. Auflage der Vendée Globe ist in vollem Gange. Der Hamburger Segler Boris Herrmann gehört mit seinem Boot Malizia – Seaexplorer zu den Favoriten in seiner zweiten Teilnahme. Alle aktuellen Nachrichten und Hintergründe zu diesem aufregenden Einhand-Weltumsegler-Rennen sind im NDR Live-Blog verfügbar.
Herrmann: „Ich hoffe auf eine Art Neustart“
Boris Herrmann hat die Hoffnung auf einen erfolgreichen Verlauf des Rennens nicht aufgegeben. In einem Interview bei ‘Vendée live’ äußerte er: „Ich freue mich darauf, im Süden in den Rhythmus zu kommen und Vertrauen aufzubauen. Ich hoffe auf eine Art Neustart und möchte Kap Horn am 1. Januar umrunden.“
Will Harris, Co-Skipper von Malizia, kommentierte Herrmanns mögliche Strategie: „Man muss sich jetzt entscheiden, ob man weiter nach Norden oder Süden segeln will. Ich denke, Boris wird abwägen, wie viel Risiko er eingehen möchte, um Boden gutzumachen. Es ist schön zu sehen, dass er mit einer positiven Einstellung zurück ist.“
Boris Herrmann hat einen weiteren wichtigen Punkt in der Vendée Globe erreicht: Am Montagnachmittag überquerte er die Längengradlinie des Kap der Guten Hoffnung. Am Morgen hatte er noch einige Arbeiten zu erledigen, unter anderem setzte er den kleinen Gennaker, den er als „Südsee-Segel“ bezeichnete. „Es ist alles in Ordnung, auch wenn ich ein bisschen müde bin“, berichtete der Hamburger Skipper von Malizia.
Er segelt mit Geschwindigkeiten zwischen 24 und 29 Knoten, doch der Agulhasstrom sorgt für herausfordernde Bedingungen. „Hier sind wir! Willkommen im Südlichen Ozean. Es ist rauer, als ich mich erinnere“, sagte Herrmann.
Aktuell hat Herrmann den 11. Platz erreicht, nachdem er Justine Mettraux überholt hat. Allerdings hat er den Abstand zum Führenden Charlie Dalin erneut vergrößert, der nun 1.276,81 Seemeilen ahead ist.
Am Montagmorgen war Boris Herrmann der Schnellste im Feld und segelte mit beeindruckenden 22 Knoten. Der 43-Jährige hat nun ca. 1.260 Seemeilen (etwa 2.300 Kilometer) Rückstand auf Charlie Dalin (MACIF). Yoann Richomme (Paprec Arkéa) liegt auf dem dritten Platz, hat aber „Herrmann“ etwas im Blick. „Das Niveau ist ähnlich wie in den vorherigen Rennen. Es fehlt nur Boris, ansonsten ist das Niveau wie erwartet“, erklärt Richomme.
Zu Beginn des Advents hat Boris Herrmann Grüße zum 1. Advent gesendet und verraten, dass ihm seine Frau Birte einen Adventskalender geschenkt hat. Er besitzt auch eine kleine Duftkerze, die er anzünden kann. „Ich habe auch den ersten Albatros gesichtet: Es ist wunderschön hier draußen.“
Für ihn hat der 1. Advent eine besondere Bedeutung, da der Dezember den eigentlichen Verlauf der Vendée Globe einläutet. „Ich hoffe, dass ich Kap Horn am 30. Dezember oder am 1. Januar umrunde. Vier Wochen im Südlichen Ozean, in antarktischen Regionen, im Südatlantik.“
Es war keine einfache Woche, wie der fünfmalige Weltumsegler beschreibt, aber er sieht „keine massiven Fehler“. „Ich hatte diesen Rückstand am Äquator, der zu groß war, um mit den führenden Booten mitzuhalten. Ich habe mein Bestes gegeben und hatte ein bisschen Pech. Und dann hat sich das so entwickelt. Solche Trennwetterlagen können auftreten. Diese war drastisch.“
Doch das erschüttert ihn nicht. „Es war so. Ich habe es inhaltlich verarbeitet.“ Der Tag, an dem er im Video letzte Woche sagte, „dass ich manchmal weinen möchte, war der dunkelste Tag.“ Jetzt geht es ihm „recht gut“. Er hat Hoffnung, Kap Horn am 30. Dezember oder am 1. Januar zu umrunden. Das ist seine große persönliche Herausforderung.
Der Hamburger Segler muss sich derzeit an kleinen Erfolgen festhalten, um das Vertrauen in der Vendée Globe nicht zu verlieren. Am Sonntagmorgen sprang er auf den 11. Platz und überholte die Schweizerin Justine Mettraux (Teamwork – Team Snef). Der Abstand zu der 38-Jährigen ist jedoch noch gering, da die Französin Calarisse Crémer (L’Occitane en Provence) dicht auf Herrmanns Fersen ist. Deshalb sind weitere Verschiebungen im Ranking in den kommenden Stunden nicht ausgeschlossen.
Die Verfolgergruppe bereitet sich auf einen schnellen Übergang vom Atlantik in den Indischen Ozean und auf eine ganz neue Phase der Regatta vor. Sie müssen auch den ersten großen Sturm bewältigen. Für die Mitte der Woche wird ein starkes Tiefdruckgebiet vorhergesagt, das die Flotte bis zu sieben Tage beschäftigen könnte. „Dies ist das erste System, das Wellen von über sieben Metern verursachen könnte“, erklärte Jacques Caraes, stellvertretender Rennleiter. Es ist wichtig, den richtigen Kurs zu finden – mit gutem Wind, aber auch nicht zu viel, um eine Überbeanspruchung und Schäden am Boot zu vermeiden.
Die Führungsgruppe steht bereits heute vor der schwierigen Entscheidung, ob sie in den kommenden Tagen nördlich oder südlich dieses Tiefdrucksystems segeln sollen. Im Norden ist es nicht ganz so rau, der Wind ist günstiger – doch der Kurs ist auch länger. Der derzeit zweitplatzierte Charlie Dalin ist noch unentschlossen und beobachtet aufmerksam die Entwicklungen basierend auf den Wetterdaten: „Wichtiger als die Windstärke ist der Seegang.“
Der Abstand von Boris Herrmann zur Führungsgruppe hat sich über Nacht wieder leicht erhöht. Der Hamburger Segler mit seiner Malizia liegt nun etwa 1.200 Seemeilen hinter Yoann Richomme (Paprec Arkéa). Der 41-Jährige führt ein spannendes Duell um den ersten Platz mit seinem Landsmann Charlie Dalin (Macif Santé Prévoyance). Sébastien Simon (Groupe Dubreuil), der ebenfalls kurzzeitig in Führung lag, hat sich etwas zurückgefallen, ebenso wie Thomas Ruyant (Vulnerable).
Nach Problemen mit einem Fischernetz und leichtem Wind hat Boris Herrmann in den letzten vier Stunden an Fahrt aufgenommen. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 19,6 Knoten war die Malizia – Seaexplorer so schnell wie die Boote der Führungsgruppe. Dennoch hat sich der Abstand auf nun 1.162 Seemeilen leicht erhöht, und er konnte sich nicht von seinen „Gefährten“ Clarisse Crémer (L’